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Beim 2. Interdisziplinären BNC-Wundtag Versorgungsdefizite diskutieren

Chronische Wunden

Hamburg – Menschen mit chronischen Wunden werden in Deutschland nicht optimal versorgt, weil enge Budgets im niedergelassenen Sektor den Einsatz moderner Wundversorgungssysteme verhindern. Seit Februar 2007 belegen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Kieler Instituts für Gesundheits-System-Forschung (IGSF) diese Beobachtung: Das IGSF hatte 853 niedergelassene Ärzte zu ihren Behandlungsschemata bei chronischen Wunden befragt und erfahren, dass 40 Prozent der Patienten nicht mit modernen feuchten Wundverbänden versorgt werden, obwohl fast 90 Prozent der Ärzte gern diese Produkte einsetzen würden. Als Grund gaben über 80 Prozent der Befragten Richtgrößenvolumen und eine unzureichende Abbildung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) an.

Der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) kritisiert die wirtschaftlichen Zwänge auf dem Gebiet der Wundbehandlung bereits seit vielen Jahren und erhält nun überraschend Rückendeckung durch den Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC). Knapp ein Jahr nach Publikation der IGSF-Studie fordert nun auch der BDC, diese Problematik als Paradebeispiel einer verfehlten Sparpolitik öffentlich zu diskutieren.

Ein hervorragendes Forum für eine solche notwendige öffentliche Diskussion bietet der 2. Interdisziplinäre Wundtag am 1. März 2008, den der BNC auch in diesem Jahr wieder in seinen Jahreskongress vom 29. Februar bis 2. März 2008 in Nürnberg integriert. Bereits beim BNC-Jahreskongress im vergangenen Jahr hatten rund 250 Ärzte, spezialisierte Arzthelferinnen und Pflegefachkräfte am BNC-Wundtag teilgenommen. BNC-Präsident Dr. Dieter Haack erklärte: “Bei der Behandlung chronischer Wunden müssen alle beteiligten Fach- und Berufsgruppen Hand in Hand arbeiten. Gleichzeitig müssen wir geschlossen gegenüber der Politik, den Krankenkassen und der Selbstverwaltung für eine angemessene Honorierung moderner Wundversorgungssysteme eintreten. Ein erster Schritt hin zu einer leistungsgerechten Vergütung ist der Vertrag zur integrierten Versorgung (iV) chronischer Wunden, den der BNC erst kürzlich mit etlichen Betriebskrankenkassen abgeschlossen hat.”

Beim 2. Interdisziplinären Wundtag können Interessierte die Inhalte dieses iV-Vertrages mit allen Beteiligten diskutieren. Daneben behandeln die Fachreferate die differenzierte Ulkus-Diagnostik, das Management der Geweberegenration in der chirurgischen Wundbehandlung, die Schmerzvermeidung beim Verbandwechsel, die V.A.C.-Therapie in der ambulanten Versorgung, die Narbentherapie mit UST und den Einsatz silberhaltiger Wundverbände in der Wundbehandlung. Die Kongressgebühr für die Veranstaltung beträgt für Ärzte Euro 55,00 und für Arzthelferinnen oder Pflegekräfte Euro 30,00.

Der BNC ist der Berufsverband der freiberuflichen Chirurgen in Deutschland, deren Interessen er durch einen Bundesvorstand sowie 25 regionale Landesverbände (ANC) lupenrein vertritt. Der BNC engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder und setzt sich für eine Förderung der ambulanten chirurgischen Behandlung sowie des interdisziplinären Austauschs ein. Der Verband führt hierzu auf Bundesebene den Dialog mit Politikern, Krankenkassen, Wirtschaft. Das vollständige Programm des 2. Interdisziplinären Wundtags am 1. März 2008 finden Sie auf der Homepage des BNC unter http://www.bncev.de (Rubrik Bundeskongress).