Berlin – Lippenherpes wird meist mit rezeptfreien Medikamenten behandelt. Einfache Hygieneregeln können die Verschleppungsgefahr des Lippenherpes verringern. Auch wenn es juckt: An den Bläschen nicht kratzen oder reiben. Sonst kann der Erreger über die Hände auf die Augen, die Nase oder andere Körperstellen übertragen werden. Die Zahnbürste sollte nach dem Abklingen der Infektion gewechselt werden, Vorsicht auch beim Umgang mit Kontaktlinsen, rät Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Ansteckend ist der Patient vom ersten Auftreten der Symptome, bis die harte Kruste von den Bläschen abfällt. Die auslösenden Viren sind im Speichel vorhanden, deshalb kein Geschirr oder Handtücher gemeinsam nutzen. Fink: Auch wenn es schwer fällt: Mit Lippenherpes nicht küssen. Das schützt den Partner oder das Kind vor einer Infektion. Lippenherpes wird oft mit Cremes behandelt, die schon beim ersten Kribbeln aufgetragen werden sollten. Diese Arzneimittel besser nicht mit den Fingern, sondern mit einem Applikator oder einem Wattestäbchen aufgetragen. Gegen Lippenherpes können auch wirkstofffreie Pflaster helfen. Sie decken die Bläschen kosmetisch ab und ermöglichen eine feuchte Wundheilung.
Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Jeden Tag lösen die Apotheker allein in der Selbstmedikation mehr als 300.000 arzneimittelbezogene Probleme, so Fink. Etwa jedes zehnte Problem betrifft ein Arzneimittel gegen Hautkrankheiten. Der Apotheker informiert gerne über die richtige Anwendung von Cremes und Salben. Wenn sich der Lippenherpes durch die Selbstmedikation nach fünf Tagen noch nicht gebessert hat, sollten Patienten einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn die Bläschen häufiger als sechsmal pro Jahr auftauchen, bei sehr starker oder lang anhaltender Bläschenbildung oder wenn das Auge, die Nase oder die Genitalregion betroffen sind.
Die Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter http://www.abda.de.