Duisburg – Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behinderten Sportverbandes (DBS), hat gestern im Kölner Sportmuseum an Alexander Spitz, Behindertenskisportler, im Auftrag der Bewerbungsgesellschaft München 2018 die Botschafter-Urkunde überreicht. Damit ist der 14-fache paralympische Goldmedaillengewinner als offizieller Botschafter für München als Austragungsort für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2018 bestätigt worden. Mit seiner Botschaft will Spitz, der Motivator und Vorbild für Menschen mit Behinderung sein möchte, nun die Republik bereisen. In genau 357 Tagen fällt die Entscheidung, welches Land den Zuschlag als Austragungsort bekommen wird: Was ich durch den Behindertensport gelernt habe, ist kämpfen. Jetzt kämpfe ich für München und das Berchtesgadener Land. Die bayerische Landeshauptstadt mit seinem Alpenumland bietet alles, was behinderte und nicht behinderte Sportler für gute Wettkämpfe benötigen: Attraktive Sportstätten, eine herausragende Infrastruktur für Sportler, Zuschauer und Medienvertreter sowie ein Wintersport begeistertes Publikum. Schon jetzt hat der Behindertensport in Deutschland einen bedeutenden Stellenwert. München könnte dazu beitragen, dieses Signal in die Welt zu tragen. Die bayerische Landeshauptstadt München erhält im Rennen um den Austragungsort der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 weitere Unterstützung durch die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes: Ich gratuliere meinem Kollegen Christian Ude zu diesem würdigen Botschafter. Ich kann mir keinen engagierteren und erfahreneren Mitstreiter vorstellen.
Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln und Arbeitgeber von Alexander Spitz, gratulierte dem Träger des Silbernen Lorbeerblatts zu seiner neuen Aufgabe. Glück ist, wenn Gelegenheit auf Vorbereitung trifft. Auf Alexander Spitz trifft dies in besonderer Weise zu. Er hat sein Glück selbst in die Hand genommen und ist auf einen Arbeitgeber getroffen, der dieses Engagement schätzt und unterstützt hat. Wir drücken die Daumen, dass nun auch dieses Engagement zum Ziel führt und die Bewerbung Münchens erfolgreich sein wird.
Dr. Michael Rosenbaum, DBS-Vizepräsident und Leiter des Projekts Sportstadt Köln, stellte im Rahmen der Urkundenverleihung die Sportstrategie für Köln vor, die unter dem Motto steht: Menschen müssen bewegt werden: Köln hat als Sportstadt viel zu bieten. Es gibt aber auch Punkte die wir verbessern können. So zum Beispiel im Bereich des Behindertensports. Viele Vereine wissen nichts von den Möglichkeiten, die es für Menschen mit Behinderung gibt. Diese Angebote an Aktivitäten wollen wir in die Vereine tragen. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands: Wir wollen kein Mitleid. Wir wollen Respekt für die sportlichen Erfolge der Menschen mit Behinderung. Sie verdienen es, durch ihre sportlichen Leistungen wahrgenommen zu werden und die Möglichkeit zu bekommen Ihren Sport auszuüben.
Zur Person Alexander Spitz Zwischen 1984 und 1994 war Alexander Spitz, der im Alter von elf Jahren ein Bein verlor, einer der bedeutendsten deutschen Behindertenskisportler (Ski Alpin) und gewann bei Paralympics und Weltmeisterschaften 14 Mal Gold, 5 Mal Silber und 3 Mal Bronze. Der Träger des Silbernen Lorbeerblatts und des Fair-Play-Preises ging darüber hinaus als Sieger aus zahlreichen nationalen und internationalen Meisterschaften hervor. 1998 endete seine sportliche Karriere mit einem schweren Sturz beim Abfahrtslauf bei den Paralympics in Nagano. In Vancouver war er wieder dabei, diesmal als Berichterstatter für die ARD.