Ärztliche Befunde und Arztbriefe sind für Krebspatientinnen und -patienten oft ein Buch mit sieben Siegeln: Zu viele medizinische Fachausdrücke und Abkürzungen, die nicht erklärt werden und Erkrankte ratlos zurücklassen. In Ergänzung zum Arztgespräch bietet der Krebsinformationsdienst am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zum besseren Verständnis und zum Nachlesen das Informationsblatt „Befunde verstehen: Begriffe und Abkürzungen” an.
Grundsätzlich gilt: Ein Befund ist das Ergebnis einer Untersuchung. Bei einer Krebserkrankung werden meist viele verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Sie alle helfen, den Tumor möglichst gut zu beschreiben. Das ist wichtig, denn je genauer die Charakterisierung gelingt, desto besser kann gezielt behandelt werden. Der schriftliche Befund ist eine wichtige Grundlage für den Informationsaustausch zwischen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. In Arztbriefen fassen die Mediziner mehrere Befunde zusammen, berichten über eine Behandlung und geben Empfehlungen für die weitere Therapie. Für Patientinnen und Patienten kann es hilfreich sein, sich ihren Befund oder ihren Arztbrief von einem Arzt oder einer Ärztin erklären zu lassen. Manchmal kommt es dazu, dass im Nachgang des Arztgesprächs Einzelheiten nicht mehr genau erinnert werden oder aber sich beim Durchlesen der Unterlagen zu Hause neue Verständnisfragen ergeben.
Die eigene Erkrankung besser verstehen
„An dieser Stelle kommt unser Informationsblatt ins Spiel”, so Dr. med. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes. „Es erklärt Begrifflichkeiten und gibt Orientierung für das Lesen und Verstehen von Befunden und Arztbriefen. Auf dieser Basis können viele Patientinnen und Patienten ihre Erkrankungssituation besser einordnen und mit ihr umgehen. Die Informationen können auch dabei unterstützen, den behandelnden Ärztinnen und Ärzten weitere, vertiefende Fragen zu stellen.”
Im Fokus: Gute und zielgerichtete Behandlung
Ergänzend werden im Informationsblatt Klassifizierungssysteme und Untersuchungen erläutert, die für die Tumorcharakterisierung und eine spezifische Behandlung wichtig sind. Wie lassen sich Größe und Ausbreitung eines Tumors einordnen? Was verraten Untersuchungen zum mikroskopischen Aufbau von Geweben oder die Oberflächeneigenschaften von Zellen über den Ursprung des Tumors? Und was bringt eigentlich die Bestimmung von Biomarkern im Blut, Urin und Gewebe oder die Untersuchung der Erbinformation in Tumorzellen? Auch auf diese Fragen liefert das Informationsblatt Antworten.
Gerne bestellen
Das Informationsblatt kann beim Sekretariat des Krebsinformationsdienstes bestellt werden:
- Telefon 06221 – 42-2890
- Fax 06221 – 40-1806
- E-Mail Sekretariat-Kid@Dkfz-Heidelberg.de
Auf der Internetseite des Krebsinformationsdienstes kann das Informationsblatt auch gleich heruntergeladen werden: https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-befunde-verstehen.pdf
Wer darüber hinaus Fragen zu seinem Befund oder Arztbrief hat, kann sich kostenlos an den Krebsinformationsdienst wenden. Ärztinnen und Ärzte beantworten Fragen zu Krebs täglich von 8 bis 20 Uhr telefonisch unter 0800-420-30 40, per E-Mail unter krebsinformationsdienst@dkfz.de und seit neuestem auch per Chat unter https://www.krebsinformationsdienst.de/chat.php
Zu empfehlen ist auch eine weitere kostenlose Anlaufstelle. Bei „Was hab´ ich?” erhalten Patientinnen und Patienten leicht verständliche Erläuterungen ihrer medizinischen Befunde – kostenlos und anonym. Hier geht es zur Website: https://washabich.de/
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
- Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
- Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
- Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
- Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
- DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
- Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.