München – Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wirbt für einen offeneren Umgang mit dem Thema Sterben. Huml betonte am Feiertag Allerheiligen: “Wir müssen das Sterben mehr als Teil des Lebens akzeptieren. In der Hospizarbeit und im Rahmen der Palliativversorgung werden sterbende Menschen begleitet und ihre Beschwerden behandelt – aber ihr Leben wird nicht um jeden Preis verlängert.”
Huml fügte hinzu: “Schwerstkranke Menschen müssen wissen, dass sie in ihren letzten Stunden nicht alleine gelassen werden und bis zuletzt eine bestmögliche Betreuung erhalten. Deshalb bauen wir die Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern konsequent weiter aus. Aktive Sterbehilfe und organisierte Beihilfe zur Selbsttötung lehne ich dagegen entschieden ab.”
Im stationären Bereich gibt es im Freistaat gegenwärtig 19 Hospize mit 194 Plätzen für Erwachsene, davon 26 Hospizplätze in Oberfranken, sowie ein stationäres Kinderhospiz mit acht Plätzen. Den Auf- und Ausbau stationärer Hospize fördert das bayerische Gesundheitsministerium mit 10.000 Euro pro Hospizplatz.
Die Ministerin unterstrich: “Stationäre Hospize sind eine tragende Säule der ganzheitlichen Sterbebegleitung. Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfer betreuen schwerstkranke und sterbende Menschen in ihren letzten Stunden und geben diesen Zuwendung, Fürsorge und Geborgenheit. Das ist gelebte Mitmenschlichkeit und verdient Anerkennung!”
Neben den 19 stationären Hospizen gibt es in Bayern 474 Palliativbetten und 50 Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) – 44 Teams für Erwachsene sowie 6 Teams für Kinder und Jugendliche. Das bayerische Gesundheitsministerium stellt pro Jahr insgesamt rund 100.000 Euro für die Anschubfinanzierung von SAPV-Teams zur Verfügung. Die ambulante Hospizarbeit wird mit weiteren rund 100.000 Euro pro Jahr gefördert. Diese Mittel kommen den Hospizvereinen für ihre Projektarbeit direkt zugute.