München – Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml startet im neuen Jahr eine Schwerpunktkampagne zum Thema “Herzinfarkt”. Huml betonte am Montag: “Jährlich sind in Bayern mehr als 30.000 Krankenhausfälle auf einen Herzinfarkt zurückzuführen, knapp 7.000 Menschen starben im Jahr 2017 daran. Damit gehört der Herzinfarkt noch immer zu den häufigsten Todesursachen.”
Die Ministerin fügte hinzu: “Die Zahl der Sterbefälle ist dank des medizinischen Fortschritts und einer erhöhten Sensibilität für die Symptome eines Herzinfarkts seit Beginn der 2000er Jahre zwar um etwa ein Viertel zurückgegangen. Aber mein Ziel ist es, diesen positiven Trend weiter zu verstärken. Deshalb gibt es voraussichtlich ab Ende April 2020 eine eigene Schwerpunktkampagne zum Thema ‘Herzinfarkt’.”
Huml erläuterte: “Wir möchten das Wissen in der bayerischen Bevölkerung über die Herzinfarkt-Gefahr erhöhen und dazu beitragen, das persönliche Risiko einschätzen zu können. Darüber hinaus wollen wir mit dieser neuen Kampagne zu einer gesundheitsförderlichen Lebensweise motivieren. Insbesondere Erwachsene ab dem Alter von 45 Jahren wollen wir verstärkt für dieses Thema sensibilisieren.”
Insgesamt sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Bayern. Im Jahr 2017 starben daran der amtlichen Statistik zufolge 50.800 Menschen. Insgesamt gab es 2017 rund 430.000 stationäre Behandlungsfälle wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Rund 31.000 Krankenhausfälle waren im Jahr 2017 in Bayern direkt auf einen Herzinfarkt zurückzuführen. Mit gut 16.000 Fällen entfiel etwas mehr als die Hälfte davon auf die Altersgruppe zwischen 45 bis unter 75 Jahren, in der Altersgruppe 75 und mehr waren es gut 13.000 Fälle. Knapp 7.000 Menschen starben an einem Herzinfarkt. Im Trend der vergangenen 10 Jahre ging die Zahl der Sterbefälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen allgemein sowie durch Herzinfarkte im Besonderen zurück. Die Zahl der Krankenhausfälle wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wegen Herzinfarkten nimmt dagegen zu.
Huml, die approbierte Ärztin ist, unterstrich: “Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten vermieden werden. Ungesunde Ernährung, starkes Übergewicht, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum oder psychosoziale Belastungen wie Stress, Schlafmangel oder Depressionen zählen zu den Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Alledem kann man mit einem umfassenden herzgesunden Lebensstil vorbeugen! Dies ist eines der Ziele unseres 2015 herausgegebenen Bayerischen Präventionsplans.”
Die Ministerin fügte hinzu: “Wir planen eine Informations- und Motivationskampagne, die auch einen Online-Risikotest zur Bestimmung des persönlichen Herzinfarktrisikos umfassen soll. Darüber hinaus werden wir im Herbst 2020 einen Gesundheitsbericht zum Thema vorstellen. Wir freuen uns, wenn uns die Gesundheitsämter, die Gesundheitsregionenplus und die Partner im Bündnis für Prävention wieder mit speziellen Gesundheitstagen und Aktionen vor Ort dabei unterstützen, dieses wichtige Thema in die Fläche zu transportieren.”