Frankfurt am Main – Der Vitamin B-Komplex soll für die Leistungsfähigkeit, starke Nerven und viele Stoffwechselvorgänge wichtig sein. Allerdings konnte kein einziges untersuchtes Vitamin-B-Präparat bei einem Test des Frankfurter Verbrauchermagazins ÖKO-TEST rundum überzeugen. Die vollständige Untersuchung von Nahrungsergänzungsmitteln aus Apotheken, Drogerien, Reformhäusern, Supermärkten und dem Internet ist in der aktuellen Oktober-Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins veröffentlicht. Das Heft kostet 3,80 Euro und ist im Zeitschriftenhandel erhältlich.
Hauptkritikpunkt der ÖKO-TESTer: In allen Produkten sind einzelne Vitamine überdosiert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat Empfehlungen für Höchstmengen von Vitaminen veröffentlicht. Nicht ohne Grund, denn ein Zuviel kann bei einzelnen Vitaminen gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Die Hersteller der Vitamin B-Präparate halten sich allerdings nicht an diese Empfehlungen, stellt ÖKO-TEST fest. Im besten Falle war nur ein Vitamin überdosiert, oft haben die Produzenten aber eine wilde Mischung aus verschiedenen überdosierten Vitaminen in ihre Schachteln gepackt.
Zudem ist eine Unterversorgung der Deutschen mit B-Vitaminen gar kein Thema. Lediglich vor und zu Beginn einer Schwangerschaft hat die Einnahme des B-Vitamins Folsäure einen nachgewiesenen Nutzen. Sie senkt das Risiko für Gehirnschäden oder für eine Spaltbildung der Wirbelsäule beim Säugling.
Günstig und “gut”: ÖKO-TEST-Magazin Die höchste Tagesdosis der Altapharma Vitamin B-Komplex, Kapseln von Rossmann und der Drofa Vital Vitamin B-Komplex + Folsäure von Rossmann kostet gerade mal 5 Cent. Die beiden Produkte erhielten das Testurteil “gut”, weil ein Vitamin überdosiert war.
Acht mal “ungenügend”: Die Testprodukte von Districon, Dm, Queisser, Medicom, Rodisma-Med, Penny, Plus und MCM-Klosterfrau sind mit der schlechtesten Note durchgerauscht. Grund: Viele Vitamine waren überdosiert.
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