Mainz – Um den Risikofaktor Rauchen als kausale Ursache von Tumorerkrankungen und Gefäßerkrankungen effektiv zu bekämpfen, sind gemeinsame Anstrengungen von Seiten der Politik und der Ärzteschaft notwendig. Das Statement „Raucherentwöhnung – eine politische und ärztliche Aufgabe!“ entstand anlässlich einer Podiumsdiskussion im September 2020 in Berlin unter Leitung von Ansgar Graw auf Einladung von eGarage, einem unabhängigen Informationsportal für eZigaretten. Die Unterzeichner wollen damit einen strukturierten Dialog anstoßen, um dem Thema Rauchstopp mehr Bedeutung zu geben.
Aufruf
Raucherentwöhnung – eine politische und ärztliche Aufgabe!
28 Prozent der in Deutschland lebenden Bevölkerung über 14 Jahren rauchen. Das sind etwa 17 Mio. Menschen*. Diese Menschen rauchen, obwohl sie wissen, dass Rauchen ein Risiko für ihre Gesundheit und die Gesundheit ihrer Mitmenschen ist.
Die Unterzeichner sehen daher eine dringende Notwendigkeit, die Raucher in Deutschland zum Aufhören zu bewegen.
Hierzu bedarf es sowohl politischer Rahmenbedingungen:
- Aktive Kampagnen zur Aufklärung der Raucher
- Schaffung niederschwelliger Angebote zur Raucherentwöhnung und Risikoreduktion
als auch einer besseren Schulung von Ärzten zum Thema Rauchstopp und seiner Möglichkeiten:
- Eine Ausbildung zur Raucherentwöhnung muss Teil der ärztlichen Aus- und Weiterbildung werden.
- Ärzte müssen befähigt werden, Raucher über alle Methoden der Rauchentwöhnung bis hin zur Risikoreduktion evidenzbasiert zu informieren.
Erstunterzeichner
Prof. Dr. M. Storck
Städt. Klinikum Karlsruhe
Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie
Dirk Heidenblut, MdB SPD,
Ausschuss für Gesundheit und Berichterstatter u.a. für Drogen/Sucht
Priv.-Doz. Dr. Tobias Rüther
LMU Klinikum München
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Alexander Krauß, MdB CDU,
Ausschuss für Gesundheit und Berichterstatter der Unionsfraktion u.a. für Ärztliche Versorgung;
Prof. Dr. Knut Kröger
Helios Klinikum Krefeld
Klinik für Gefäßmedizin
Dr. Wieland Schinnenburg, MdB FDP,
Ausschuss für Gesundheit und Fraktionssprecher für Sucht- und Drogenpolitik
Dr. Thomas Hering
Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde/Pneumologie
Berlin
*Kotz D, Böckmann M, Kastaun S: The use of tobacco, e-cigarettes, and methods to quit smoking in Germany—a representative study using 6 waves of data over 12 months (the DEBRA study). Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 235–42.