München – Das Thema Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft stand im Mittelpunkt der 18. PEG-Fachtagung. Rund 400 Teilnehmer diskutierten im Hilton Munich Park Hotel mögliche Auswirkungen auf die Akteure im Gesundheitswesen. Weniger staatliche Eingriffe, mehr Patientenfreiheit und Einbeziehung aller Akteure in die Diskussionen waren die zentralen Forderungen der Experten.
„In der vergangenen Legislaturperiode ist viel bewegt worden, die wesentlichen Struktur- und Investitionsprobleme wurden aber bisher nicht gelöst“, so Anton J. Schmidt, Vorstandsvorsitzender der P.E.G. eG., in seiner Analyse der abgelaufenen Legislaturperiode. Das die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht mehr aufzuhalten ist, darüber waren sich die Experten der Fachtagung einig. Sie forderten aber weniger staatliche Eingriffe beim Umsetzungsprozess. „Der Staat soll sich nur als „Ermöglicher“ sehen und die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen“ forderte etwa Prof. Dr. Herbert Rebscher, Vorsitzender des IGV. Für mehr Gestaltungsmöglichkeiten der Ärzte im Digitalisierungsprozess sowie die aktive Einbeziehung der professionell Pflegenden setzten sich der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Theodor Windhorst und Andreas Westerfellhaus, ehem. Präsident des Deutschen Pflegerates, ein. „Digitalisierung ja – aber dabei den Menschen nicht vergessen“, sagte die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, in ihrem Statement. Obwohl schon viel auf den Weg gebracht wurde, halte sie eine Ausweitung des E-Health Gesetzes für notwendig.
Wie Mensch und Maschine tatsächlich zusammenpassen und welche Auswirkungen die digitale Medizin auf den Menschen hat, diskutierte der Schweizer Zukunftsexperte Dr. Andreas M. Walker im Rahmen des besonderen Vortrags „Mensch und Maschine – Freund oder Feind?“ am Ende des Kongresstages mit den Teilnehmern.
Die P.E.G. eG hat derzeit mehr als 2.900 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen als Miteigentümer und bewegt rund 895 Mio. € vermittelte Umsätze im deutschen Beschaffungsmarkt der Gesundheitswirtschaft. Der Schwerpunkt der genossenschaftlichen Leistung liegt dabei vor allem auf der ganzheitlichen Kostenbetrachtung von Beschaffungs- und Behandlungskosten.