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Auernheimer: Zugang junger Menschen zum Hilfesystem erleichtern

Drogenkonferenz 2007

Mainz – Der Suchtmittelmissbrauch in der Bevölkerung geht insgesamt zurück, das ist ein wesentliches Ergebnis einer Studie des Gesundheitsministeriums, die Gesundheitsstaatssekretär Richard Auernheimer heute in Mainz anlässlich der diesjährigen Drogenkonferenz vorstellte. Anlass zur Sorge gebe jedoch nach wie vor das Maß an Cannabis- und Alkoholkonsum insbesondere bei männlichen Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren. Es gelte daher, insbesondere jungen Menschen einen noch besseren Zugang zu Beratungs- und Behandlungsangeboten zu eröffnen, so der Staatssekretär.

“Die epidemiologischen Daten deuten auf eine Trendwende hin. Zunehmend mehr Menschen stehen einem riskanten oder gefährlichen Konsum von Suchtmitteln kritisch gegenüber und verhalten sich gesundheitsbewusst. Diese veränderte Sichtweise auf den Drogen-, Alkohol- und Tabakkonsum ist auch im Zusammenhang mit den vielfältigen Maßnahmen der Prävention zu sehen, die das Land weiter fortführen wird”, erklärte der Staatssekretär. 240.000 Menschen in Rheinland-Pfalz betreiben nach seinen Angaben einen riskanten und schädlichen Alkoholkonsum und 260.000 sind starke Raucherinnen oder Raucher. Der riskante Alkoholkonsum, der für Männer bei 30 Gramm und Frauen bei 20 Gramm Reinalkohol täglich liegt, ist deutlich zurückgegangen. Wurde im Jahr 2000 noch bei 20,8 Prozent der Männer und bei 12,5 Prozent der Frauen ein riskanter Alkoholkonsum festgestellt, sind es 2006 nur noch 9,4 Prozent der Männer und 7,3 Prozent der Frauen. Der Anteil der starken Raucherinnen und Raucher zwischen 15 und 39 Jahren mit 20 oder mehr Zigaretten täglich ging von 20,2 Prozent im Jahre 1990 auf 9,8 Prozent im Jahr 2006 zurück.

Auch bei den jungen Menschen sei die Entwicklung grundsätzlich positiv. So sei der Anteil derjenigen, die in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert hätten, bei den 15- bis 17-Jährigen von 13,8 Prozent im Jahr 2000 auf 8,2 Prozent in 2006 gesunken, so der Staatssekretär. Auffällig sei jedoch, dass insbesondere der Anteil der männlichen 14- bis 19- Jährigen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, weitgehend konstant geblieben ist. Beim Alkoholkonsum sei zu beobachten, dass der Anteil der Jugendlichen, die regelmäßig Alkohol trinken, nach einem Rückgang von 2004 bis 2005, wieder ansteige. Besonders auffällig sei dies bei den 16- bis 17- jährigen männlichen Jugendlichen. 63 Prozent der befragten 16- bis 17-jährigen männlichen Jugendlichen hätten in den letzten 30 Tagen vor der Befragung mehr als fünf Gläser Alkohol an einem Tag getrunken; 2005 waren dies noch 48 Prozent.

Die Landesregierung fördert das ambulante Hilfesystem kontinuierlich durch freiwillige Zuwendungen in einem erheblichen Umfang und übernimmt als überörtlicher Träger der Sozialhilfe die Kosten für die stationäre Betreuung chronisch mehrfach geschädigter Suchtkranker. Jährlich werden in Rheinland-Pfalz nach Angaben des Staatssekretärs eine Vielzahl von suchtpräventiven Maßnahmen durchgeführt, die Inanspruchnahme des Hilfesystems bewege sich auf einem hohen Niveau. Gleichwohl sei ein Rückgang der Inanspruchnahme der Hilfesuchenden mit einer Alkoholproblematik oder Drogenproblematik in der Altersgruppe der bis einschließlich 19- Jährigen zu verzeichnen. Es gelte daher, den jungen Menschen einen besseren Zugang zu Beratungs- und Behandlungsangeboten zu eröffnen. Dazu beitragen sollen neue Projekte zur Frühintervention, wie zum Beispiel “Realize it!” oder “SKOLL”, ein Selbstkontrolltraining. Die Multiplikatorenschulungen für das Selbstkontrolltraining werden durch das Büro für Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Erforderlich sind auch neue Formen ambulanter Behandlung für Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten, die im Rahmen der Drogenkonferenz vorgestellt und diskutiert wurden, sowie die Entwicklung spezifischer Hilfeangebote für die Menschen, die unter drogeninduzierten Psychosen leiden.