Bonn – Zum heute (14.09.2011) in Berlin vorgestellten Arzneiverordnungs-Report 2011 (AVR) erklärt der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) in Bonn:
Der deutsche Arzneimittelmarkt ist durch eine Vielzahl von Reform-, Steuerungs- und Kostendämpfungsgesetzen und Verordnungen vollkommen überreguliert. In dieser Situation taugt der mit dem alten, aber immer noch falschen Prinzip der nahezu alleinigen Schuldzuweisung an die Arzneimittelindustrie operierende Arzneiverordnungs-Report nicht zu einem sinnvollen Instrument zur Darstellung der Entwicklungen auf dem Arzneimittelmarkt. Der Arzneiverordnungs-Report ist somit heute und in Zukunft ein verzichtbares Relikt.
Die von Herausgebern geforderte verbesserte Transparenz im Arzneimittelmarkt wäre ein Schritt in die richtige Richtung, wenn dieser Schritt nicht, wie bereits so häufig in anderen Fällen, zu einer Einbahnstraße zu Lasten der Arzneimittel-Hersteller führt. Weiterer Instrumente zur Preisregulierung von Arzneimitteln wie von den Autoren des Reportes gefordert – bedarf es allerdings im überregulierten Markt nicht. Im Gegenteil, Instrumente wie z. B. die Rabattverträge oder die Importförderungsklausel müssen weg, denn das politische Credo der Koalition lautete ursprünglich gerade in die andere Richtung nämlich zur Deregulation.
Der BAH erinnert anlässlich der Vorstellung des Reportes erneut daran, dass eine adäquate medizinische Versorgung mit Arzneimitteln nicht immer nur unter Kostengesichtspunkten gesehen werden darf. So tragen Arzneimittel beispielsweise zur Vermeidung von deutlich höheren therapeutischen Folgekosten bei.