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Arzneimittelversorgung durch Poststreik nicht gefährdet

Hamburger Apotheker informieren

Hamburg – Die Mitarbeiter der Deutschen Post haben auch in dieser Woche ihre Warnstreiks fortgesetzt. Noch bis zum kommenden Dienstag entscheiden die Angestellten in einer Urabstimmung über unbefristete Streiks. Die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durch die wohnortnahe Apotheke ist durch den Arbeitsausfall bei der Post nicht betroffen, informieren die Apotheker der Hansestadt.

„Apotheken beziehen ihre Waren in der Regel über den pharmazeutischen Großhandel“, erklärt Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins. „Mehrmals täglich wird jede Apotheke in Hamburg mit Arzneimitteln beliefert, so dass auch kurzfristig auf Kundenwünsche und Verschreibungen von Ärzten eingegangen werden kann.“ Diese Strukturen haben sich im Laufe der Zeit bewährt und sichern die zeitnahe und sichere Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen Medikamenten. „Die meisten Arzneimittel sind in der Apotheke vorrätig. In Ausnahmefällen bedarf es nur weniger Stunden, um das benötigte Medikament geliefert zu bekommen“, so Graue.

„Im Gegensatz zu virtuellen Anbietern von Medikamenten sind die Apotheken vor Ort unabhängig von der Deutschen Post und anderen Paketzustellern“, unterstreicht auch der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Rainer Töbing. „Die Verbraucher profitieren von der Unabhängigkeit der deutschen Apotheken und einem auf Sicherheit und Qualität angelegten Service.“ Zu Lieferungsverzögerungen von wichtigen Arzneimitteln durch Warnstreiks sollte es kaum kommen. In Hamburg gewährleisten 460 Apotheken und ihre Mitarbeiter die Versorgung der 1,7 Millionen Einwohner.

Die Apotheker warnen vor der Aufweichung der gut funktionierenden Strukturen der Arzneimittelversorgung in Folge des in Deutschland unbegrenzt möglichen Versandhandels. „Das Apothekensystem hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und sichert einen hohen Qualitätsstandard und die flächendeckende Versorgung mit Medikamenten rund um die Uhr“, sagt Graue. Deswegen muss der Versandhandel mit Arzneimitteln in Deutschland auf das europarechtlich gebotene Maß beschränkt werden.