Berlin – In seiner Jahresbilanz 2010 warnt der deutsche Zoll die Verbraucher vor Arzneimittelfälschungen aus aller Welt. Wer Arzneimittel bei dubiosen Internetadressen im Ausland bestellt, läuft Gefahr, nicht nur sein Konto, sondern auch seine Gesundheit zu ruinieren, bestätigt Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: Die sicherste Art und Weise, ein geprüftes Medikament zu bekommen, ist der Gang zur Apotheke um die Ecke.
Unverändert besorgniserregend sei der Trend, warnt das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg. Das Motto billig, ohne Rezept und anonym verleitet offensichtlich viele Menschen zum Kauf derartiger Produkte, die in einer überwiegend großen Anzahl durch die Beimengungen falscher Wirksubstanzen stark gesundheitsgefährdend sind.
Nach Angaben der Zentralstelle Gewerblicher Rechtsschutz in München hat der Zoll 574 Beschlagnahmungen im Jahr 2010 durchgeführt. Unter den Herkunftsländern der Aufgriffe liegt Indien mit 68 Prozent vor Hongkong (10 Prozent) und Iran (8 Prozent). Im Jahr 2009 lag Indien (86 Prozent) vor China (5 Prozent) und den Seychellen (4 Prozent).
Das Zollkriminalamt in Köln meldet, dass der Handel mit illegalen Arzneimitteln seit dem Jahr 2005 stetig an Bedeutung gewonnen hat. 2005 wurden 0,5 Mio. Tabletten sichergestellt, 2010 hingegen 5 Mio. Stück. Die Zahl der Ermittlungsverfahren hat sich zuletzt um mehr als ein Drittel von 644 (2009) auf 916 (2010) erhöht.
Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz haben 2010 drastisch zugenommen, berichtet das Zollfahndungsamt in Frankfurt/Main. Mehr als 3 Mio. Tabletten, eine Tonne Arzneipulver und 14 Mio. Ampullen wurden sichergestellt. Um 150 Prozent auf 346 stieg die Zahl der Ermittlungsverfahren, im Anabolika-Handel sogar um 500 Prozent auf 240.
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