Offenbach – Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen in Hessen sind im Jahr 2011 um 3 Prozent gesunken. Von Januar bis Dezember 2011 wurden Arzneimittel im Wert von 1,85 Milliarden Euro von den Ärzten verschrieben. Das waren 56,5 Millionen Euro weniger als 2010 (1,91 Mrd. Euro).
Obwohl die Ärzte 274.000 Rezepte (+ 0,9 Prozent) mehr ausstellten als in 2010, wurden in den Apotheken weniger Arzneimittelpackungen abgegeben. Die Packungszahl reduzierte sich um 182.000 (- 0,4 Prozent). Das bedeutet, dass die Ärzte pro Rezept weniger Medikamente verschrieben haben.
Der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Peter Homann, führt diese Entwicklung vor allen Dingen auf die dirigistischen Maßnahmen der Bundesregierung zurück. “Seit 1. Januar 2011 sind wir gesetzlich dazu verpflichtet, den Krankenkassen einen erhöhten Rabatt von 2,05 statt 1,75 Euro pro Packung zu gewähren. Unsere Entlohnung in Höhe von 8,10 Euro pro Packung – abzüglich des Kassenrabattes – ist allerdings seit 2004 dieselbe geblieben. Und das bei permanent steigenden Kosten in allen Bereichen.” Der Verbandschef prognostizierte einen weiteren Rückgang der Zahl der Apotheken, der vor allen Dingen für die Versorgung der Bevölkerung in ländlichen Gebieten problematisch werden könne.