Offenbach – Die Arzneimittelausgaben in Hessen sind im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 Prozent gesunken. Die Ausgaben gingen von 148,11 auf 142,64 Mio. Euro zurück.
Auf das ganze Jahr 2006 gesehen sind sie fast identisch mit denen des Vorjahres. Hier ist eine minimale Steigerung von 0,76 % für das Jahr 2006 zu verzeichnen (2005: 1.581,86, 2006: 1.593,89 Mio. Euro). Dabei liegt Hessen auch noch unter dem Bundesdurchschnitt. Hier sind die Ausgaben um 1,31 Prozent gestiegen.
“Man muss der Bundesregierung attestieren, dass sie mit dem zum 1. April 2006 eingeführten Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) ein Instrument gefunden hat, mit dem die Arzneimittelausgaben zurückgefahren worden sind. Vergleicht man die Ausgaben der letzten neun Monate der beiden Jahre, so ist im Jahr 2006 sogar ein Rückgang bei den Arzneimittelausgaben von 1,6 Prozent bzw. 18,9 Mio. Euro festzustellen”, so der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Peter Homann.
Noch gravierender ist der Rückgang bei den Packungszahlen. Die hessischen Ärzte verschrieben im Dezember 2006 133.451 Arzneimittelpackungen weniger als im Vorjahresmonat. Auf das ganze Jahr gesehen war hier ein Rückgang von 1,1 Prozent zu verzeichnen. Oder anders ausgedrückt: Hessens Ärzte verschrieben im Jahr 2006 fast eine halbe Million (457.713) Medikamentenpackungen weniger als im Vorjahr.
“Diese Tatsache wirkt sich direkt auf das Einkommen der Apotheken aus, da dieses von der Zahl der abgegeben Packungen abhängig ist, und nicht etwa wie oft fälschlich behauptet wird, sich nach dem Preis des Arzneimittels richtet”, so Homann weiter.
Der Verschreibungsrückgang konnte auch nicht durch die Zahl der ohne Rezept von den Patienten in Hessens Apotheken gekauften Arzneimittel aufgewogen werden. Im Gegenteil: Auch hier ist ein Rückgang von einem Prozent auf das Jahr gesehen errechnet worden. Die Zahl sank von 14.104.535 Packungen in 2005 auf 13.967.356 in 2006.