Offenbach – Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel sind in Hessen im November 2006 gegenüber dem Vorjahresmonat leicht gesunken (0,56 %). Damit bestätigt sich, dass das zum 1.4.2006 in Kraft getretene Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) weiterhin greift.
“Wenn auch die Dezemberzahlen ein Minus in obiger Größenordnung ergeben, könnte es sein, dass in Hessen die Arzneimittelausgaben eine Punktlandung auf Vorjahresniveau hinlegen. Es sei also falsch, wenn den Arzneimittelausgaben immer der “schwarze Peter” für steigende Kosten im Gesundheitswesen untergeschoben würde”, sagte der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Peter Homann. “Auch bundesweit lägen die Arzneimittelausgaben knapp ein Prozent unter Vorjahresniveau. Sie könnten damit also nicht als Grund für Beitragssatzerhöhungen der Krankenkassen herangezogen werden”, so Homann weiter.
Auch die Zahl der Packungszahlen war im November gegenüber dem Vorjahresmonat weiter rückläufig. So verordneten die hessischen Ärzte 2,1 Prozent weniger verschreibungspflichtige Arzneimittel, d.h. es wurden im November diesen Jahres 3.065.047 Packungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben, was einem Rückgang zum Vorjahresmonat von 66.313 Packungen entspricht. Dabei konnte dieser Rückgang bei weitem nicht durch die Zahl der nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel in den Apotheken kompensiert werden. Diese erhöhte sich gerade einmal um 0,6 Prozent.
Da sich der Verdienst der Apotheken nicht am Preis des Arzneimittels orientiert, sondern pro abgegebener Packung mit 6,10 Euro festgelegt ist, ist also auch im November ein Einkommensrückgang bei den Pharmazeuten zu verzeichnen.