Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Arzneimittel: Hersteller liefern lieber ins Ausland

Presseinformation

Offenbach – Seit Monaten kämpfen die hessischen Apotheker mit Lieferproblemen bei Arzneimitteln. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die pharmazeutische Industrie ihre Produkte lieber ins Ausland exportiert, wo sie höhere Margen erzielt, so der Hessische Apothekerverband (HAV). Dies gehe aus einer Veröffentlichung des Hessischen Statistischen Landesamtes vom Montag (24. März 2014) hervor. Darin zählt es die chemischen und pharmazeutischen Erzeugnisse 2013 zu den „hessischen Exportschlagern“, die mit insgesamt 16,4 Milliarden Euro mit weitem Abstand vor exportierten Fahrzeugen, Fahrzeugteilen und –zubehör liegen.

Diese Schlussfolgerung werde dadurch untermauert, als die hessische Pharmaindustrie in 2013 bei der Produktion um 6,7 Prozent zugelegt hat, während die Preise im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent nachgaben. Dies führt der HAV vor allen Dingen auf die Rabattverträge zurück, die die Hersteller mit den Krankenkassen abschließen. Dadurch würden die Preise und damit die Rendite immer weiter abgesenkt. Der Verband der Chemischen Industrie Hessen (VCI) hatte ebenfalls am Montag mitgeteilt, dass die Branche dennoch ein merkliches Umsatzwachstum von 7,6 Prozent erwirtschaftete. Dieses Wachstum werde vor allem durch ein starkes Auslandsgeschäft getragen (8,6 Prozent).

Wenngleich Krankenkassen und Hersteller die vereinbarten Preise bei den Rabattverträgen aus gutem Grund nicht offenlegen wollen, könne man aus diesen Zahlen eindeutig schlussfolgern, dass das immer noch häufig zu hörende Vorurteil, dass Deutschland ein Hochpreisland bei Arzneimitteln sei, in das Land der Märchen gehöre, so der HAV. Man könne die Pharmaindustrie zwar verstehen, wenn sie ihre Arzneimittel lieber dort verkaufe, wo sie eine höhere Rendite erhalte. Es sei jedoch nicht akzeptabel, wenn der deutschen Bevölkerung wichtige Medikamente vorenthalten würden, nur weil im Ausland bessere Preise erzielt werden könnten. Hier sei der Gesetzgeber gefragt, für Abhilfe zu sorgen.