Berlin – Der zum Bertelsmann-Imperium gehörende Dienstleistungskonzern Arvato will künftig Apotheken direkt mit Arzneimitteln der Pharmahersteller beliefern. Dies berichtet der Branchendienst APOTHEKE ADHOC. Dabei will der Konzern nicht als klassischer Arzneimittel-Großhändler auftreten, sondern als Dienstleister für die Pharmaindustrie. Konkrete Verträge gibt es allerdings noch nicht.
Mit offensiven Angeboten an die Hersteller will sich Arvato Anteile im dem weitgehend verteilten Markt erobern. Neben der Lagerhaltung und Logistik bietet die Bertelsmann-Tochter auch Datenerfassung, berichtet APOTHEKE ADHOC.
Hintergrund für die Aktivitäten ist die aktuelle Diskussion um den Exklusivvertrieb (Direct to Pharmacy, DTP). Dabei bleibt die Ware bis zur Übergabe an den Apotheker Eigentum des Herstellers. Logistikdienstleister werben um die Gunst der Pharmindustrie. Dies könnte den Markt nachhaltig verändern.
Heute gelangt der Großteil der Arzneimittel über gut ein Dutzend vollsortierte Großhändler in die Apotheken. Die Pharmahändler warnen vor einem bürokratischen Mehraufwand, wenn Produkte beim jeweiligen Hersteller bezogen werden müssten. Bereits seit längerem fordern die Großhändler eine Novellierung der Arzneimittelpreisverordnung, damit auch preisgünstige Produkte kostendeckend ausgeliefert werden können. Sie befürchten eine Rosinenpickerei der Speziallieferanten über das Direktgeschäft.
Den vollständigen Text finden Sie unter: http://www.apotheke-adhoc.de
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