Hamburg – Die Messungen in Hamburger Diskotheken im Februar offenbarten ernüchternde Ergebnisse: In neun von zehn Hamburger Diskotheken verursacht die Musik mindestens eine Belastung für das Gehör wie ein Presslufthammer in zehn Meter Entfernung. In jeder zweiten Diskothek war es sogar noch erheblich lauter. Viele Diskothekenbetreiber und Diskogänger verdrängen oder sind sich nicht bewusst, dass derart überlaute Musik gefährlich ist und unheilbare Hörschäden verursachen kann. Aus Anlass des internationalen Tags gegen den Lärm am 16. April appelliert die Gesundheitsbehörde deshalb erneut an DJs und Diskothekenbetreiber, die Musiklautstärke auf Werte unter 100 Dezibel zu senken und Diskotheken mit einem Messgerät auszustatten.
“Nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr und senken Sie die Musiklautstärke”, so der Appell von Gesundheitssenatorin Birgit Schnieber-Jastram. “Denn 40 Minuten bei 100 Dezibel haben in etwa die gleiche gehörschädigende Wirkung wie 40 Stunden auf einer lauten Baustelle.”
An Arbeitsplätzen, wie Baustellen, gibt es gesetzliche Auflagen: Ab 85 Dezibel ist dort ein Gehörschutz Pflicht. Im Gegensatz dazu gibt es bei Diskotheken keine gesetzlichen Beschränkungen für die Gäste.
“Wenn freiwillige Maßnahmen in Diskotheken nicht greifen, muss auch über gesetzliche Beschränkungen nachgedacht werden”, fordert Schnieber-Jastram.
Die Gesundheitsbehörde bietet Diskotheken Unterstützung bei der freiwilligen Lautstärkekontrolle an, wenn sie sich für das Qualitätssiegel der Gesundheitsbehörde “Freiwillig kontrollierte Lautstärke” bewerben. Weitere Informationen dazu finden Sie unter http://www.gesundheit-umwelt.hamburg.de.