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Apothekerkammer: Regierung riskiert sichere Arzneimittelversorgung

Gesundheitsreform

Hamburg – Die Apothekerkammer Hamburg befürchtet massive Auswirkungen für Patienten und Apotheken als Folge der geplanten Gesundheitsreform. Kammerpräsident Rainer Töbing erwartet langfristig eine Verschlechterung der Versorgungssituation: “Während die Öffentlichkeit nur auf den Gesundheitsfonds und die Krankenkassen schaut, raubt diese Regierung vielen Apotheken die Existenzgrundlage – und damit Patienten ein Stück Versorgungssicherheit.”

Nach Berechnungen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände wird der Rohertrag der Apotheken innerhalb kürzester Zeit um rund 40 Prozent gesenkt. Die Politik riskiert, dass die Arzneimittelversorgung Schaden nimmt. Töbing stellt klar: “Wir sind zwar für sinnvolle Reformen. Aber das Ziel muss es sein, Patientinnen und Patienten besser als bisher zu versorgen. Dieses Gesetz führt aber zum genauen Gegenteil.”

Die Politik degradiere selbstständige Apothekerinnen und Apotheker zu Händlern und vernachlässige dabei die Funktion des Heilberuflers. So werde der eigentliche Reformstau im Gesundheitswesen auf der Finanzierungsseite nicht aufgelöst. Stattdessen müssten Patienten und Apotheken erneut die Lasten schultern. Betroffen seien selbstständige ebenso wie angestellte Pharmazeuten, in Apotheken aber auch in Krankenhäusern. Mehr als 1450 Apothekerinnen und Apotheker sind zurzeit in den 464 öffentlichen Hamburger Apotheken, in Krankenhäusern, Hochschule und Verwaltung beschäftigt. Die Reform habe auch Folgen für pharmazeutische Assistentinnen und die kaufmännischen Angestellten.

Für die von der Regierung gewünschten Rabatt- und Vertragsverhandlungen hätten Apotheken weder Zeit noch Kraft. Töbing: “Als Apotheker wollen wir uns in erster Linie um die Gesundheit unserer Patienten kümmern. Uns ist der Wert von Gesundheit wichtiger als das Spiel mit Rabatten.” Die Hamburger Pharmazeuten befürchten, dass die Qualität von Versorgung und Beratung auf der Strecke bleibt. Denn die Politik blende die Interessen von Patienten und Apotheken aus. “Dem werden wir nicht tatenlos zusehen”, kündigt der Kammerpräsident an. In den kommenden Wochen werde man Bürger und die Politik über die Folgen der geplanten Reform aufklären. Töbing: “Schließlich geht es hier nicht nur um die Zukunft von Apotheken oder die Versorgung mit Arzneimitteln. Es geht um die Sicherung eines Systems, das sehr gut funktioniert. Das darf sicherlich verbessert, aber nicht sehenden Auges zerstört werden.”

Hinweis an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apothekerinnen und Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbständigen Apothekenleiterinnen und -leiter in Hamburg.