Offenbach – Der Hessische Apothekerverband sieht sich nach der neuesten Beschlagnahmung von gefälschtem Viagra® durch den Frankfurter Zoll darin bestätigt, vor dem Bezug von Arzneimitteln aus dem Internet oder dem Ausland zu warnen.
Der Frankfurter Zoll hatte 600 Plastikflaschen mit je 1.000 gefälschten Tabletten des Potenzmittels Viagra sichergestellt. Die in einer Frachtsendung aus Indien kommende Ware sollte nach Ermittlungen des Zolls höchst wahrscheinlich in Chile umgepackt, portioniert und von dort aus in die USA oder zurück nach Europa geschmuggelt werden.
Der Wirkstoff Sildenafil war in der gefälschten Ware in abweichender Konzentration nachweisbar. Außerdem war die Ware verunreinigt. Beide Faktoren können zu erheblicher Gesundheitsgefährdung führen.
Arzneimittelfälschungen sind für Kriminelle lukrativer als der Drogenhandel. Auf dem Schwarzmarkt kostet ein Kilogramm an Plagiaten von Viagra® durchschnittlich 90.000 Euro. Ein Kilo Kokain koste dagegen nur geschätzte 65.000 Euro, Heroin 50.000,00 Euro. Bei solchen Verdienstspannen wundere es nicht, dass der internationale Schwarzmarkt mit gefälschten Arzneimitteln boomt, so die Pressesprecherin des Hessischen Apothekerverbandes, Kirsten Müller-Kuhl. Die vom Zoll sichergestellte Ware hätte einen Verkaufswert von 6,6 Millionen Euro gehabt.
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Der Hessische Apothekerverband e.V. vertritt die Interessen der selbstständigen hessischen Apothekerinnen und Apotheker. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. Von den rund 1.650 Apothekenleitern sind mehr als 95 Prozent freiwillige Mitglieder im Verband.