Düsseldorf – Auch die Apotheker in Nordrhein setzen sich weiterhin für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel ein. “Auf dem deutschen Apothekertag, dem höchsten Gremium der Apotheker in Deutschland, wurde die Bundesregierung aufgefordert, die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel auf sieben Prozent zu senken”, teilte der Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein, Werner Heuking, heute mit. “Es ist einfach unverständlich, dass in Deutschland zum Beispiel für Bücher nur der reduzierte Mehrwertsteuersatz erhoben wird, Arzneimittel aber mit 16 beziehungsweise ab Januar mit 19 Prozent belastet werden”, meint Heuking. “Die Sozialversicherung insgesamt, mehr aber noch kranke, alte und sozial benachteiligte Bürger sind damit von der Mehrwertsteuererhöhung besonders betroffen. Das darf die Politik nicht billigend in Kauf nehmen”, betont der Pressesprecher.
Ein reduzierter Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel würde die Gesetzliche Krankenversicherung um rund zwei Milliarden Euro pro Jahr entlasten, rechneten Experten vor. Bei einem Satz von 19 Prozent ergäbe sich sogar das Einsparvolumen von 2,6 Milliarden Euro. “Dies würde eine Senkung der Kassenbeiträge von 0,2 bis 0,3 Prozentpunkten ermöglichen”, so der Pressesprecher der 2536 Apotheken in Nordrhein.
Ein noch höherer Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel werde von den 25 EU-Mitgliedsstaaten nur in Dänemark, Österreich sowie Tschechien erhoben. “Der erhöhte Mehrwertsteuersatz in Deutschland trägt dazu bei, dass die deutschen Verbraucher den Eindruck erhalten, die deutschen Arzneimittel seien im internationalen Vergleich überteuert. In Wirklichkeit liegt das Arzneimittelpreisniveau in Deutschland im europäischen Mittelfeld”, so Heuking.