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Apotheker fordern mehr Prävention und ein umfassendes Rauchverbot

Pressemitteilung

Hamburg – Mit der Badenweiler Erklärung haben sich die 27 EU-Mitgliedsstaaten, EU-Kommission und Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag auf weitreichende Strategien zum Ausbau der Gesundheitsförderung und zur gesundheitlichen Prävention verständigt. Hamburgs Apothekerinnen und Apotheker begrüßen diese politische Initiative.

“Wir sehen auch in Hamburg täglich und tausendfach, dass chronische Erkrankungen, Bewegungsarmut und Übergewicht dramatisch zunehmen”, sagt Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. Er begrüßt, dass die Gesundheitspolitik verstärkt auf präventive Maßnahmen setzen will. Töbing: “Ein erster Schritt muss ein umfassendes Rauchverbot sein, damit wir die Folgen des Tabakkonsums endlich in den Griff bekommen.” Damit sei es aber nicht getan. Die Probleme sind nach Auffassung Töbings vielfältig und betreffen zunehmend Kinder und Jugendliche. Das fordere umfassende Maßnahmen – auch in Hamburg.

“Wichtig bei der Prävention sind Information, Anreize und der persönliche Kontakt”, meint Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins e.V. “Die 465 Apotheken unserer Stadt sind eine perfekte, niedrigschwellige Anlaufstelle. Wo sonst kann man sich jederzeit und ohne Termin von Gesundheitsexperten beraten lassen.” Die Einbindung der Gesundheitsdienstleister sei von größter Bedeutung. “Wenn es um eine Erstberatung geht, dann ist die Apotheke sicherlich der richtige Ort.”

Apotheken bieten heute schon ganzjährig oder im Rahmen von Aktionen kostenlose oder sehr preisgünstige Tests an, um Risiken aufzudecken und Betroffene – falls nötig – umgehend an einen Arzt zu verweisen. Graue: “Seit Jahren wenden wir uns beispielsweise dem Thema Diabetes zu. Immer wieder decken wir dabei erhöhte Blutzuckerwerte auf und helfen so, eine möglichst frühe Behandlung einzuleiten.” Graue: “Die Gesellschaft muss erkennen, dass sich der Aufwand für mehr Gesundheitsprävention lohnt.” Abgesehen von der Vermeidung schwerer Erkrankungen führe mehr Prävention auch zu einem Plus an Lebensqualität.

Töbing: “Wichtig sind Anreize für die Menschen. Da reicht leider der Ausblick auf eine bessere Gesundheit und Wohlbefinden immer noch nicht aus.” Deshalb sei es sinnvoll, wenn Krankenkassen ihre Mitglieder für die Teilnahme an Präventionsmaßnahmen und beispielsweise eine langfristige Umstellung der Lebensgewohnheiten belohnen. Graue: “Prävention ist komplex. Die Information muss die Betroffenen erreichen, die Finanzierung für einen stärkeren Einsatz der Gesundheitsberufe in der Prävention muss stimmen, und die Kassen müssen sich stärker als bislang engagieren.” Die Badenweiler Erklärung sei dafür eine gute Basis. Jetzt müsse schnell die Umsetzung erfolgen.

Hinweis an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apothekerinnen und Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbständigen Apothekenleiterinnen und -leiter in Hamburg.