Hamburg – Heute protestieren in Hamburg mehrere Tausend Apothekenangestellte aus ganz Norddeutschland gemeinsam mit den Apothekenleitern gegen die Gesundheitsreform. Denn das geplante Gesetz wird die Beratungsmöglichkeiten in den Apotheken verschlechtern und die Arzneimittelsicherheit gefährden. Familienfreundliche, wohnortnahe Arbeitsplätze für Frauen werden verloren gehen.
Zu der Protestveranstaltung auf dem Hachmannplatz haben die Apothekengewerkschaft ADEXA, die Apothekerkammer Hamburg und der Hamburger Apothekerverein e.V. sowie die Apothekerorganisationen aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen aufgerufen. Dabei wird die ADEXA-Vorsitzende Monika Oppenkowski ab 11:45 Uhr auf dem Podium die Gründe für den Protest erläutern und die Sorgen der Apothekenangestellten deutlich machen:
– Weitere Kürzungen im Apothekenbereich führen direkt zu Einsparungen beim Personal und zur Fließbandabfertigung der Patienten. Für qualifizierte Beratung und persönliche Zuwendung, für Fragen der Sicherheit von Arzneimitteln bleibt da keine Zeit mehr.
– Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln ist gefährdet! Denn viele kleinere Apotheken – gerade in ländlichen Gebieten – werden diesen personellen und finanziellen Aderlass nicht verkraften und schließen müssen.
– Im sensiblen Arzneimittelbereich wird es zu Geiz-ist-geil-Preiskämpfen statt einem Qualitätswettbewerb kommen! Denn künftig soll es bei verschreibungspflichtigen Medikamenten Höchstpreise statt Festpreisen geben. Das Ergebnis wäre ein ruinöser Preiswettbewerb zwischen Apotheken.
So darf der Apothekenalltag in Zukunft nicht aussehen! Deshalb appelliert ADEXA an die verantwortlichen Politiker in Berlin: Sorgen Sie für Rahmenbedingungen, in denen qualifizierte Beratung und patientenfreundliche Arzneimitteltherapie möglich sind.
ADEXA vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen der rund 120.000 Angestellten in den deutschen Apotheken. Etwa 90 % der Apothekenangestellten sind Frauen.