Stuttgart – Apotheker tragen keine Schuld daran, dass derzeit nicht alle Anforderungen nach Impfstoff gegen die Schweinegrippe erfüllt werden können. Die Knappheit des Impfstoffs ist in erster Linie auf Produktionsprobleme beim Hersteller zurückzuführen, erklärt der Präsident des Landesapothekerverbandes (LAV) Fritz Becker. In den Apotheken im Land könne derzeit nur der Mangel verwaltet werden. Darum sei es falsch, dass einige versuchten, den schwarzen Peter an der chaotischen Versorgung den Apotheken zuzuschieben. Bislang ist nämlich nur ein kleiner Bruchteil der erwarteten Impfdosen in Baden-Württemberg angekommen. Das Land Baden-Württemberg hat insgesamt 6,35 Millionen Impfdosen geordert. Davon hätten in den ersten beiden Wochen seit dem 26. Oktober etwa 1,5 Millionen Dosen ins Land geliefert werden sollen. Angekommen in Baden-Württemberg sind bislang jedoch nur rund 316.000 Impfdosen gegen die Schweinegrippe. Nur etwa die Hälfte hiervon war zur Weitergabe über die Apotheken an die Ärzte bestimmt. Auch haben sich viele Ärzte erst spät entschlossen, die Impfung gegen das H1N1-Virus in ihren Praxen anzubieten. Die Apotheken tun seither bei der Verteilung alles ihnen Mögliche und regeln über tägliche Bestandsmeldungen über ein Internetportal die weitere Verteilung. Sehr häufig müssen sie die angeforderten Impfdosen kilometerweit zu den Arztpraxen bringen. Für ihren gesamten Aufwand an Bestellung, Verteilung und auch für die Auslieferung der Impfstoffe erhalten die Apotheken eine nicht kostendeckende Aufwandspauschale von 0,40 Euro pro Impfdosis, fasst der Landesapothekerverband zusammen.