Berlin – Ob klassische Vor-Ort-Apotheke oder Versandapotheke: Beide Sparten kommen ihrer Beratungspflicht zu wenig nach. Das zeigt der aktuelle Test der Stiftung Warentest. Insgesamt erkannten die Versender Wechselwirkungen besser als ihre Kollegen vor Ort. Diese wiederum berieten solider zu rezeptfreien Medikamenten.
Mit sieben verschiedenen Testaufgaben meldeten sich Tester verdeckt bei 17 Versandapotheken und 21 Vor-Ort-Apotheken im Raum Dresden, Frankfurt am Main und Hannover. Bei drei Aufgaben hätten die Apotheker auf ein kritisches Zusammenspiel der Medikamente hinweisen müssen. Bei drei weiteren Aufgaben ging es um die Auswahl geeigneter rezeptfreier Medikamente. Im letzten Fall war eine Rezeptur fachgerecht herzustellen.
Viele Fehler wären einfach zu vermeiden gewesen: So warnt Apotheken-Software bei Wechselwirkungen zwischen eingegebenen Arzneien. Versender scheinen diese Programme häufiger zu benutzen als Vor-Ort-Apotheken. Letztere wiederum informierten umfassender und solider über rezeptfreie Arzneien und ihre Einnahme. Insgesamt fragten Mitarbeiter bei beiden Sparten zu wenig nach. Dabei ist dies wichtig, damit die ausgewählten Mittel optimal zu den Beschwerden passen.
Testsieger bei den Versandapotheken ist die Deutsche Internet Apotheke, sie erkannte sämtliche Wechselwirkungen. Bei den Vor-Ort-Apotheken schnitt die Marien-Apotheke in Hannover am besten ab. Nur jeweils drei weitere Apotheken in beiden Kategorien erhielten das Testurteil „gut“.
Der ausführliche Test „Apotheken“ erscheint in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 25.4.2014 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/apotheken abrufbar.