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AOK wirbt für patientenorientierte Versorgungsstrukturen

“AOK im Dialog” zur Zukunft des Krankenhauses

Berlin – Tiefgreifende Reformen im Krankenhausbereich sind nach Ansicht des AOK-Bundesverbandes unausweichlich. “Dass wir auf den Titel ‘OP-Weltmeister’ nicht stolz sein können, darüber wurde zuletzt öffentlich intensiv diskutiert. Mittlerweile besteht kein Zweifel mehr daran, dass sich etwas ändern muss, damit Anreize für unnötige Operationen beseitigt werden”, sagte der Geschäftsführende Vorstand des Verbandes, Uwe Deh, anlässlich der Diskussionsrunde “Zukunft des Krankenhauses – von der Mengen- zur Qualitätsentwicklung” im Rahmen der Veranstaltungsreihe “AOK im Dialog” in Berlin am Abend des 24. Juni 2013.

Bundes- und Landespolitiker diskutierten gemeinsam mit Experten, wie es gelingen kann, von der derzeit vorherrschenden Mengenorientierung zu mehr Qualitätsorientierung in der stationären Versorgung zu kommen. Einfache und schnelle Lösungen seien zwar nicht in Sicht, betonte Deh. Gleichwohl erweise sich das häufig vorgetragene Argument, die Materie der Krankenhausreform sei so komplex, dass nichts geändert werden könne, als falsch. “Das ist lediglich der Brokatvorhang, der vor die Fakten gehängt wird.” Und aus denen gehe hervor, dass dem grundlegenden Problem der Kliniken – zu viele unnötige und in der Qualität häufig mangelhaft Operationen sowie zu wenig Landesmittel für die Modernisierung der Häuser – nur durch Strukturreformen beizukommen sei.

Eine von den Bedürfnissen der Patienten ausgehende “Raumplanung für Gesundheit” müsse an die Stelle der bisherigen, allzu starren Krankenhausplanung treten, betonte Deh. Eine solche Raumplanung bestehe im Kern aus strukturierten Bedarfsindikatoren, festgelegt durch den Gemeinsamen Bundesausschuss aus Ärzten, Kassen und Kliniken, einer bedarfsorientierten Rahmenplanung, einer für den Notfallbereich regelgebundenen Standortplanung des jeweiligen Bundeslandes sowie einem Qualitätswettbewerb für planbare Leistungen wie etwa Hüft- und Kniegelenksoperationen. “Es mangelt nicht an Wissen und Instrumenten, um gute von schlechter Qualität im Krankenhaus unterscheiden zu können. Es braucht aber den Rahmen, um schlechte Qualität wegzukriegen.”

Einen ausführlichen Bericht sowie sendefertige Hörfunkbeiträge finden Sie auf www.aok-bv.de.