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“AOK rechnet mit Phantomzahlen”

Pro Generika zum Arzneimittelverordnungs-Report 2012

Berlin – Die AOK hat heute in Berlin ihren Arzneimittelverordnungs-Report vorgestellt. Hierzu erklärt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika:

„In wesentlichen Teilen bietet der Arzneimittelverordnungs-Report keinerlei Erkenntnisgewinn. Im Gegenteil, er setzt offensichtlich auf Stimmungsmache und rechnet mit Phantomzahlen.“

Noch vor wenigen Tagen gab die AOK bekannt, dass ihre Rabattverträge bereits 75 % des Generikamarkts abdeckten, die Kasse hier also von den Generikaunternehmen Preisnachlässe auf den Listenpreis erhalte. Insofern hat der Listenpreis bei Rabattarzneimitteln für die tatsächlichen Arzneimittelausgaben der AOK keine Relevanz.

Heute schon widerspricht die AOK der eigenen Argumentation. Indem der Arzneimittelverordnungs-Report den Fakt ignoriert, dass bereits zwei von drei der in der Apotheke abgegebenen Generikapackungen rabattiert sind, rechnet er auf Basis von Listenpreisen, die für die tatsächlichen Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) keine Rolle spielen.

Dabei sprechen die Fakten in Deutschland eine klare Sprache:

  • Fakt ist, dass Generikaunternehmen bereits 70 % des gesamten Arzneimittelbedarfs der Gesetzlichen Krankenversicherung decken, wobei in den letzten Jahren die Umsätze der Generikaunternehmen bei rund 4,2 Mrd. Euro nahezu stagnierten.
  • Fakt ist, dass die Krankenkassen für die Generikaversorgung einen immer geringer werdenden Teil ihrer Arzneimittelausgaben aufwenden. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 22 %.
  • Fakt ist, dass nach Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums die Krankenkassen im Jahr 2011 durch Rabattverträge weitere 1,6 Mrd. Euro einsparten.
  • Fakt ist, dass insbesondere die Rabattverträge Generikaunternehmen mit der Frage konfrontieren, wie sie unter diesen Bedingungen und steigenden regulatorischen Anforderungen bestimmte Arzneimittel in Deutschland wirtschaftlich anbieten können.

„Wer trotz dieser Fakten immer noch internationale Preisvergleiche aufgrund von Listenpreisen erstellt, produziert Phantomzahlen. Er verabschiedet sich damit aus der Debatte über die Zukunft einer nachhaltigen Arzneimittelversorgung“, so Bretthauer.