AOK-Verwaltungsrat fordert nachhaltige Reformen im Gesundheitswesen
Dortmund – Die AOK NordWest setzt ihre erfolgreiche Geschäftspolitik mit stabilen Finanzen und mehr Wachstum fort: 57.000 neue Mitglieder entschieden sich allein in diesem Jahr für die größte gesetzliche Krankenkasse in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein. Mit rund 13,2 Milliarden Euro verabschiedete heute der ehrenamtliche AOK-Verwaltungsrat einen neuen Rekord-Haushalt für 2024. „Trotz deutlich steigender Kosten im Gesundheitswesen ist es uns durch ein erfolgreiches Finanzmanagement gelungen, den Zusatzbeitrag im nächsten Jahr stabil zu halten“, sagt Johannes Heß, alternierender AOK-Verwaltungsratsvorsitzender und Arbeitgebervertreter. Heß forderte die Ampelkoalition auf, für dauerhaft stabile Kassenfinanzen zu sorgen und die angekündigten Strukturreformen im Gesundheitswesen endlich auf den Weg zu bringen. Dazu gehören neben der ins Stocken geratenen Krankenhausreform vor allem die Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes. Diese seien dringend notwendig, um die knappen Mittel und Ressourcen im Gesundheitswesen effizienter einzusetzen.
Stabile Beiträge
Die rund 2,96 Millionen Versicherten der AOK NordWest dürfen sich freuen: Der AOK-Verwaltungsrat beschloss einstimmig, dass der allgemeine Gesamtbeitragssatz der AOK NordWest ab 1. Januar 2024 unverändert 16,49 Prozent beträgt. Dieser setzt sich aus dem bundesweit für alle gesetzlichen Krankenkassen gültigen allgemeinen Beitragssatz in Höhe von 14,6 Prozent und dem kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz in Höhe von 1,89 Prozent zusammen.
Ampelkoalition muss für klare Verhältnisse sorgen
Hart ins Gericht mit der Bundespolitik ging Lutz Schäffer, alternierender AOK-Verwal-tungsratsvorsitzender und Versichertenvertreter. „Die Ampelkoalition ist dringend gefordert, die Ausgaben- und Einnahmenentwicklung wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Es ist prinzipiell genügend Geld im System. Wir haben aber ein Effizienz-, Verteilungs- und Produktivitätsproblem. Das muss endlich gelöst werden“, so Schäffer. Dazu müssen etwa die Sektorengrenzen überwunden und dürfen die Interessen einzelner Leistungserbringer nicht weiter durch die Politik bedient werden.
Bund muss versicherungsfremde Leistungen kostendeckend finanzieren
Reformvorschläge für eine stabile, verlässliche und solidarische Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) forderte auch Johannes Heß ein: „Wir brauchen Klarheit darüber, wie viele Steuermittel regel- und dauerhaft eingesetzt werden sollen, um versicherungsfremde Leistungen abzudecken. Diese dürfen nicht weiter über die GKV und damit durch die beitragszahlenden Versicherten und Arbeitgeber finanziert werden.“ Insbesondere müsse nach Ansicht von Heß die Ampel endlich ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einlösen und die Beitragspauschalen für die Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld auf ein kostendeckendes Niveau anheben. Insgesamt würden die Beitragszahler der GKV damit um fast zehn Milliarden Euro pro Jahr entlastet.
Weiterhin attraktives Preis-Leistungsverhältnis
AOK-Vorstandschef Tom Ackermann hob hervor, dass die AOK NordWest mit ihren stabilen Beiträgen und den vielen exklusiven Mehrleistungen innerhalb des 500 Euro-Gesundheitsbudgets unverändert attraktiv für alle gesetzlich Krankenversicherten bleibe. „Wir garantieren unseren Versicherten weiterhin einen persönlichen Service vor Ort und moderne Lösungen für eine schnelle und mobile Kunden-Kommunikation“, so Ackermann.
AOK NordWest im Profil
Die AOK NordWest mit Sitz in Dortmund zählt zu den zehn größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Die rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten in den 86 AOK-Kundencentern über 2,9 Millionen Versicherte, davon 2,3 Millionen in Westfalen-Lippe und fast 600.000 in Schleswig-Holstein. Das Haushaltsvolumen beläuft sich auf rund 13,2 Milliarden Euro. Über 95 Prozent der geplanten Ausgaben werden direkt in die Gesundheit der Versicherten investiert.