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AOK-Gesundheitsatlas für Westfalen-Lippe: Mehr als ein Drittel der Menschen leidet unter Rückenschmerzen
Zwischen den Regionen in Westfalen-Lippe gibt es deutliche Unterschiede bei der Rückenschmerz-Häufigkeit. Grafik: AOK/hfr.

AOK-Gesundheitsatlas für Westfalen-Lippe: Mehr als ein Drittel der Menschen leidet unter Rückenschmerzen

Pressemitteilung

Dortmund – 20.11.2023

Hohe Betroffenheit, starke regionale Unterschiede. AOK startet Kampagne für mehr Bewegung

Westfalen-Lippe hat Rücken: 2,83 Millionen Menschen befanden sich 2021 wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung, das entspricht 34,2 Prozent und damit mehr als einem Drittel der Bevölkerung. Zwischen den Regionen gibt es jedoch deutliche Unterschiede. Das geht aus dem neuen ‚AOK-Gesundheitsatlas Rückenschmerzen‘ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor, der erstmals die regionale Verteilung von Rückenschmerzen transparent macht. „Rückenschmerzen sind weit verbreitet und gehören zu den bedeutenden Volkskrankheiten. Sie haben eine hohe Chronifizierungsrate und schränken die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest, bei der Vorstellung der Analyse in Dortmund. Um Rückenschmerzen vorzubeugen, hilft nachweislich regelmäßige körperliche Aktivität. Hier will die AOK den Menschen mit ihrer neuen Dachkampagne ‚Schon 21 Minuten Bewegung am Tag helfen‘ Impulse für einen aktiven Alltag geben.

Deutliche regionale Unterschiede

Der AOK-Gesundheitsatlas zeigt bei der Rückenschmerz-Häufigkeit deutliche Unterschiede zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten in Westfalen-Lippe: Während in Münster 24,3 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung waren, lag der Anteil in Bottrop bei 39,5 Prozent. Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt der Anteil der wegen Rückenschmerzen behandelten Personen in Westfalen-Lippe mit 34,2 Prozent deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 31,4 Prozent. In Gesamt-NRW liegt der Anteil bei 33,1 Prozent.

Krankheitshäufigkeit steigt im Alter an – Frauen stärker betroffen

Bereits Kinder und Jugendliche sind wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Die Krankheitshäufigkeit steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Frauen sind in fast allen Altersgruppen stärker betroffen als Männer. Im Alter ab 60 Jahren ist sogar mehr als jede zweite Frau wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung, bei den Männern wird dieser Wert erst ab dem 75. Lebensjahr erreicht. Jedoch sind auch jüngere Erwachsene im erwerbstätigen Alter davon betroffen. Im Alter zwischen 30 und 34 Jahren werden bereits bei 29,9 Prozent der Frauen und 27,4 Prozent der Männer Rückenschmerzen diagnostiziert. „Rückenschmerzen gehören damit zu den größten Gesundheitsproblemen. Sie sind in erheblichem Umfang für medizinische und soziale Leistungen verantwortlich und verursachen enorme gesamtwirtschaftliche Kosten“, sagt Ackermann.

Große Belastung für die Wirtschaft

Allein im vergangenen Jahr entfielen laut Krankheitskostenstatistik bundesweit insgesamt 11,6 Milliarden Euro und damit 2,8 Prozent der Krankheitskosten auf Rückenleiden. Diese verursachten bei den 34,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland umgerechnet 96,7 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Die Produktions-Ausfallkosten wegen der Fehltage durch Rückenschmerzen beliefen sich im Jahr 2022 auf 12,4 Milliarden Euro. „Angesichts von zunehmend älter werdenden Belegschaften sollten Risikofaktoren, die mit der Entstehung oder Chronifizierung von Rückenschmerzen in Zusammenhang stehen, möglichst frühzeitig thematisiert werden“, so Ackermann. Hierbei unterstützt die AOK NordWest Betriebe mit der Etablierung eines passgenauen betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Risikofaktoren für Rückenschmerzen

Neben dem Alter sind verschiedene Risikofaktoren für die Entstehung oder Chronifizierung von unspezifischen Rückenschmerzen bekannt. Dazu zählen nach den Ausführungen der ‚Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Nicht-spezifischer Kreuzschmerz‘ oft auch psychosoziale Faktoren wie Depressionen, Stress oder ausgeprägtes Schonverhalten bei Schmerzen. Aber auch arbeitsplatzbezogene Faktoren wie starke körperliche Belastung, einseitige Körperhaltung, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, Konflikte oder Mobbing gehören dazu. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, geringe körperliche Kondition, Alkoholkonsum und auch Übergewicht.

Regionen mit vielen adipösen Personen stärker betroffen

Im AOK-Gesundheitsatlas wurden daher auch Zusammenhänge zwischen ärztlich dokumentierter Adipositas und Rückenschmerzen untersucht. Die Analyse bestätigt die aus der wissenschaftlichen Literatur bekannten Zusammenhänge, wonach in Regionen mit einem hohen Anteil adipöser Personen auch mehr Menschen von Rückenschmerzen betroffen sind. Dies betrifft Bottrop, Hamm, den Märkischen Kreis, Hagen, Gelsenkirchen, Herne, den Ennepe-Ruhr-Kreis, Unna, Soest, Steinfurt und Coesfeld.

Rückenschmerzen häufiger in Regionen mit materieller und sozialer Benachteiligung

Der AOK-Gesundheitsatlas hat ebenfalls analysiert, dass materiell und sozial benachteiligte Menschen (Deprivation) häufiger an Rückenschmerzen erkranken als Menschen mit einem hohen sozialen Status. Dies betrifft vor allem Bottrop, Hamm, den Märkischen Kreis, Hagen, Gelsenkirchen, Herne, Unna, Recklinghausen und Dortmund.

Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und Depressionen

Außerdem lässt sich ein Zusammenhang zwischen Depressionen und der Rückenschmerz-Häufigkeit ableiten. Danach sind in Regionen mit einem hohen Anteil depressiver Personen auch mehr Menschen von Rückenschmerzen betroffen. Das trifft vor allem auf Bottrop, Hamm, den Märkischen Kreis, Hagen, Gelsenkirchen, Herne, den Ennepe-Ruhr-Kreis, Unna, Soest, Steinfurt, den Hochsauerlandkreis, Recklinghausen und Dortmund zu.

Mit Bewegung Rückenschmerzen vorbeugen

„Langes Sitzen in gleicher Position und andere ungünstige Arbeitsplatzverhältnisse sowie dauerhaft schwere körperliche Belastungen wie in pflegenden Berufen beanspruchen den Rücken massiv. Bei vielen Menschen besteht der erste Reflex bei Rückenschmerzen darin, sich ins Bett zu legen und darauf zu warten, dass es wieder besser wird. Doch eine derartige Schonung schwächt in vielen Fällen die Muskeln nur noch weiter und die Patientinnen und Patienten geraten leicht in einen Teufelskreis aus Schmerz, Verspannung und Schonhaltung“, so Ackermann. Die beste Evidenz für effektive Präventionsmaßnahmen gegen Rückenschmerzen liegt deshalb in der regelmäßigen körperlichen Aktivität, die nachweislich der Entstehung und Chronifizierung von Rückenschmerzen vorbeugt.

forsa-Umfrage: Westfalen-Lippe steckt in einem Bewegungsdilemma

Doch wie ist es aktuell um die Motivation der Menschen in Westfalen-Lippe für mehr Bewegung im Alltag bestellt? Eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der AOK hat ergeben, dass Westfalen-Lippe in einem Bewegungsdilemma steckt. „Mehr als der Hälfte der Bevölkerung ist bewusst, dass sie sich zu wenig bewegt. Doch bei der Umsetzung ist noch viel Luft nach oben“, sagt AOK-Chef Ackermann. Zeitknappheit (54 Prozent), fehlende Lust und wenig Motivation (45 Prozent) hindern viele daran, ihren Alltag bewegter zu gestalten.

AOK-Dachkampagne bietet konkrete Lösungen für einen aktiven Alltag

Unter dem Motto ‚Wer sich mehr bewegt, lebt länger – schon 21 Minuten Bewegung am Tag helfen‘ steht daher die neue AOK-Dachkampagne, die sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO orientiert. „Wir wollen so mehr Aufmerksamkeit zum Thema Bewegungsmangel schaffen und bieten Tipps für einen aktiven Alltag an“, so Ackermann. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.aok.de/21minuten mit einem Absprung zu den individuellen Angeboten der AOK NordWest wie das AOK-Gesundheitsprogramm mit Onlinekursen, Bewegungskursen vor Ort in Präsenz oder eine individuelle Bewegungsberatung. Auch digitale Gesundheitsanwendungen (DIGAs) wie Apps gegen Rückenschmerz helfen beim Selbstmanagement.

AOK NordWest im Profil

Die AOK NordWest mit Sitz in Dortmund zählt zu den zehn größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Die fast 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten in den 86 AOK-Kundencentern rund 2,9 Millionen Versicherte, davon 2,3 Millionen in Westfalen-Lippe und fast 600.000 in Schleswig-Holstein. Das Haushaltsvolumen beläuft sich auf rund zwölf Milliarden Euro. Über 95 Prozent der geplanten Ausgaben werden direkt in die Gesundheit der Versicherten investiert.