Stuttgart/Berlin – Die AOK-Gemeinschaft hat die Zuschläge für die 13. Tranche der bundesweiten Arzneimittelrabattverträge erteilt. Nach Angaben der federführenden AOK Baden-Württemberg wurden mit 27 Pharmaunternehmen 504 Verträge für 56 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen geschlossen. Die neue Vertragstranche läuft vom 1. Oktober 2014 bis zum 30. September 2016. Sie ersetzt die Verträge der auslaufenden Tranchen acht und neun. Das jährliche AOK-Umsatzvolumen mit den betreffenden Arzneimitteln lag zuletzt bei rund 1,1 Milliarden Euro.
Zu den Wirkstoffen der 13. Tranche gehören die besonders umsatzstarken Präparate Metformin zur Diabetesbehandlung, der Blutdrucksenker Metoprolol und das Neuroleptikum Olanzapin. Für Metformin, Metoprolol sowie das Blutdruckmittel Candesartan hat die AOK-Gemeinschaft in allen acht regionalen Gebietslosen jeweils drei Pharmaunternehmen unter Vertrag genommen.
„Die Zuschläge bilden einmal mehr das gesamte Spektrum der pharmazeutischen Industrie in Deutschland ab. Zu unseren Vertragspartnern gehört mit dem erst 2009 gegründeten Unternehmen VELVIAN Germany GmbH auch wieder ein Newcomer der Branche“, sagte Dr. Christopher Hermann, Verhandlungsführer der AOK-Gemeinschaft und Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, am Dienstag in Stuttgart.
Die Arzneimittelrabattverträge seien das einzige marktwirtschaftliche Steuerungsinstrument in der GKV. Es verpflichtet zudem die Hersteller ausdrücklich dazu, Arzneimittel auch jederzeit in der erforderlichen Menge zu liefern, betonte Hermann vor dem Hintergrund der Diskussion um die Liefersicherheit bei Medikamenten. „Wir prüfen vor der Auftragsvergabe sorgfältig die Lieferfähigkeit der potentiellen Vertragspartner“, so der Chefverhandler der AOK-Gemeinschaft. „Bei Vertragsverstößen drohen neben der Kündigung Schadenersatzforderungen und empfindlich hohe Vertragsstrafen, die einen gewinnbringenden Verkauf in andere Länder faktisch ausschließen. Diese strengen Vorgaben sowie Sicherheit bei Planung und Kalkulation auf Seiten der Unternehmen sorgen mit dafür, dass es bei Rabattvertragsprodukten wenig Lieferausfälle gibt.“
Aktuell hat die AOK-Gemeinschaft 248 Generika-Wirkstoffe/-kombinationen mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen (Apothekenverkaufspreis) von insgesamt rund fünf Milliarden Euro unter Vertrag. Ab Oktober sind es dann 260 Wirkstoffe/-kombinationen. Durch die bundesweiten Rabattverträge konnte die AOK-Gemeinschaft seit 2007 trotz gleichbleibend hoher Versorgungsqualität mehr als 3,6 Milliarden Euro bei den Ausgaben für Arzneimittel einsparen.