Stuttgart/Berlin – Die AOK schreibt die bislang umfangreichste Tranche der bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge erneut aus. Die bereits zwölfte Ausschreibung für Generika umfasst 93 Wirkstoffe der Ende März 2014 auslaufenden 7. Tranche sowie 23 weitere Wirkstoffe. Das jährliche AOK-Umsatzvolumen der ausgeschriebenen Arzneimittel liegt bei rund 2,1 Milliarden Euro. Zu den umsatzstärksten Medikamenten der Ausschreibung zählt der Magensäurehemmer Pantoprazol.
Nach der jetzt erfolgten Veröffentlichung im Europäischen Amtsblatt können die Pharmaunternehmen bis zum 10. Oktober ihre Angebote abgeben. „Nach Prüfung der Angebote wollen wir die Unternehmen im November über das Ergebnis unterrichten und kurz darauf die Zuschläge erteilen“, erläuterte Dr. Christopher Hermann, Verhandlungsführer der AOK-Gemeinschaft und Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, am 21. August in Stuttgart. „Die Verträge sollen dann zum 1. April 2014 starten und wie bisher über zwei Jahre laufen.“
Für die siebte Tranche (April 2012 bis März 2014) hatte die AOK seinerzeit ihre Verträge erstmals über acht Gebietslose ausgeschrieben, um vor allem den Interessen mittelständischer Hersteller entgegen zu kommen. „Mit 34 Vertragspartnern ist die Versorgungsbasis dieser Tranche besonders breit“, so Hermann. „Deshalb erwarten wir auch bei der erneuten Ausschreibung eine rege Beteiligung aller relevanten Generikaanbieter.“
Aktuell laufen AOK-Rabattverträge für insgesamt 230 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. Sie decken einen Marktbereich mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von zuletzt rund 3,8 Milliarden Euro ab. Die AOKs rechnen im laufenden Jahr erstmals mit Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro durch Arzneimittelrabattverträge. 2012 waren es fast 950 Millionen Euro. „Die maßgeblich von der AOK durchgesetzten Generikarabattverträge tragen erheblich zur insgesamt guten Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung bei“, betonte AOK-Chef Hermann. Nach neuen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums haben alle gesetzlichen Krankenkassen 2012 dank der Rabattverträge mit pharmazeutischen Unternehmen knapp 2,1 Milliarden Euro weniger für Medikamente ausgeben müssen (Quelle: GKV-Rechnungsergebnis 2012).