Berlin – Durch die bundesweiten Arzneimittelrabattverträge der AOK wird vielen Patienten, die dauerhaft Arzneimittel benötigen, ein häufiger Medikamentenwechsel erspart – mit positiven Wirkungen auf die Therapietreue der Patienten. Das belegt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
Das WIdO hat den Austausch von Generika in der Apotheke vor und nach Einführung der Rabattverträge untersucht. Basis der Untersuchung sind 32 Millionen wirkstoffbezogene Patientenprofile für ausgewählte Wirkstoffe aus den Jahren 2006 und 2010.
“2006 musste noch nahezu jeder dritte chronisch kranke Patient mindestens einmal im Jahr das Medikament wechseln”, erläutert Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. “Nach der Einführung der AOK-Verträge mit nur einem Vertragspartner pro Wirkstoff waren knapp 80 Prozent der chronisch Kranken dauerhaft auf ein Produkt eingestellt. Damit konnte bei mehr als 1,4 Millionen Patienten ein unnötiger Arzneimittelwechsel vermieden werden. 2010 erfolgte ein Medikamentenwechsel nur noch dann, wenn Arzt und Patient dies für notwendig erachten.”
Gleichzeitig zeigte sich, dass der Anteil der Patienten, die mehr als drei verschiedene Arzneimittelprodukte von einem Wirkstoff erhalten haben, um mehr als die Hälfte reduziert werden konnte: Hatte unter den 32 Millionen untersuchten Patientenprofilen im Jahr 2006 jeder 16te (6,1 %) mehr als drei verschiedene Produkte erhalten, trifft dies 2010 nur noch jeden 40ten (2,5 %).
“Da vermutet werden kann, dass häufiger Medikamentenwechsel dazu führt, dass die Therapietreue nachlässt, wodurch sich der Therapieverlauf verschlechtern kann, erhöhen die AOK-Rabattverträge die Therapiesicherheit und somit die Qualität der Versorgung”, so Helmut Schröder vom WIdO.
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