Frankfurt/M. – Die Andreae-Noris Zahn AG hat im Geschäftsjahr 2007 einen Konzernumsatz von 3,68 Mrd. EUR erzielt, 7,7 % mehr als im Vorjahr. Der verschärfte Wettbewerb in Deutschland führte zu Margen-Einbußen, dies konnte durch erneute Effizienzsteigerung sowie die Erfolge der Tochtergesellschaften im Ausland weitgehend kompensiert werden. So ging das Ergebnis vor Steuern (EBT) nur leicht um 0,7 Mio. EUR auf 32,8 Mio. EUR zurück.
Mit einem Zuwachs von 1,2 % entwickelte sich der deutsche Arzneimittelmarkt im ANZAG-Geschäftsjahr (bis 31. August 2007) langsamer als die Gesamtwirtschaft. Der Umsatz des pharmazeutischen Großhandels in Deutschland erhöhte sich unter Markt nur um 0,9 %, denn die Direktlieferung durch die Industrie nahmen weiter zu. Das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) sowie das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) mit den Rabattverträgen zwischen Kassen und Herstellern haben auf breiter Front zu Preissenkungen bzw. zur Nutzung preiswerterer Medikamente geführt. Im Unterschied zum deutschen Markt entwickelten sich die Auslandsmärkte der ANZAG – Kroatien und Rumänien – deutlich positiv.
Ergebnisziel trotz schwierigen Marktumfelds erreicht
Infolge der Eingriffe des Gesetzgebers und durch Veränderungen in den Marktstrukturen hat sich die Wettbewerbsintensität im deutschen Pharmagroßhandelsmarkt deutlich verschärft. Trotz des schwierigen Marktumfelds hat die ANZAG das angestrebte Ergebnis auf Vorjahresniveau erreicht: Bei einem Konzernumsatz von 3,68 Mrd. EUR verrringerte sich die Rohertragsmarge um 0,19 Prozentpunkte auf 6,06 %. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte von 44,2 Mio. EUR auf 48,8 Mio. EUR gesteigert werden.
Die gesetzlich vorgeschriebene Aktivierung abgezinster Körperschaftssteuerguthaben führte bei den Ertragssteuern zu einem einmaligen positiven bilanziellen Sondereffekt in Höhe von 18,0 Mio. EUR. Dadurch stieg der Konzernjahresüberschuss um 83,3 % auf 40,8 Mio. EUR und das Ergebnis je Aktie liegt bei 3,52 EUR, nach 2,09 EUR im Vorjahr. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 12. Februar 2008 vorschlagen, eine Dividende in Vorjahreshöhe von 1,45 Euro pro Stückaktie auszuschütten.
Dr. Thomas Trümper, der Vorstandsvorsitzende der ANZAG, zum Geschäftsverlauf: “In den vergangenen vier Jahren hat sich das operative Ergebnis des pharmazeutischen Großhandels in Deutschland auf ein Drittel reduziert. Auch wir sind mit der Ertragsentwicklung nicht zufrieden, doch steht die ANZAG im Vergleich zur Branche in Deutschland noch gut da.”
Ausblick: Wachstum im Rahmen der Marktvorgaben
Die ANZAG geht für das Geschäftsjahr 2008 von 3 % Marktwachstum im deutschen pharmazeutischen Großhandel aus. Der Umsatz im Konzern soll auf annähernd 3,9 Mrd. EUR steigen, es wird ein weitgehend unverändertes operatives Ergebnis erwartet. Allerdings dürfe nicht verkannt werden, so Trümper, dass der Jahresüberschuss durch einen steuerlichen Einmaleffekt stark erhöht wurde. Deshalb scheine es aus heutiger Sicht fraglich, ob die Höhe der Dividendenzahlung in Anbetracht der zu erwartenden Marktentwicklung im nächsten Geschäftsjahr gehalten werden könne. “Unter den gegebenen Rahmenbedingungen kann unser Ziel nur darin liegen, die Ertragsentwicklung zu stabilisieren. Gleichzeitig werden wir unser Engagement in attraktiven Wachstumsmärkten fortsetzen und wenn möglich ausbauen”, kündigte Trümper an.
Bezogen auf die aktuellen Diskussionen um die Zulassung von Apothekenketten und den Eintritt neuer Wettbewerber zeigte sich Trümper optimistisch, dass die Politik in Deutschland die bestehenden effizienten Distributionsstrukturen für Arzneimittel weiterhin schützen wird: “Aktuelle Beschlüsse und Stellungnahmen von Politikern zeigen deutlich: Hier wächst die Einsicht, dass Arzneimittel keine Konsumartikel sind. Das derzeitige Distributionssystem gewährleistet die Sicherheit z. B. vor Fälschungen, in der selbstständigen Apotheke erfolgt die notwendige individuelle Patientenberatung.” In einer mittelständisch strukturierten Branche stelle der Pharmagroßhandel als Drehscheibe zwischen 1.500 Herstellern und 21.500 Apotheken sicher, dass die Anzahl der bei der Distribution von Arzneimitteln entstehenden Transaktionen so niedrig wie möglich blieben: “Von der Zerschlagung dieser Strukturen würden zwar möglicherweise die großen Pharmahersteller profitieren. Die meist mittelständischen Pharmaunternehmen in Deutschland und die Apotheker müssten allerdings draufzahlen – und damit letztendlich die Kassen und der Patient. Das macht volkswirtschaftlich gesehen keinen Sinn!”
Über die ANZAG
Mit 2.439 Mitarbeitern, 158 Auszubildenden, zwei Auslandsbeteiligungen sowie einem Umsatz von 3,7 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2007 gehört die Andreae-Noris Zahn AG zu den führenden deutschen Pharmagroßhändlern. Die ANZAG verfügt mit 24 Niederlassungen über das dichteste Auslieferungsnetz, Sie unterstützt die selbstständigen Apotheken in Deutschland unter anderem mit dem Zukunftskonzept vivesco bei der Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit unter sich verändernden Marktbedingungen.
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Abdruck honorarfrei / Belegexemplar erbeten
Unter http://www.anzag.de finden Sie diese Meldung zum Download sowie druckfähiges Bildmaterial. Die Rede von Dr. Thomas Trümper, Vorstandsvorsitzender ANZAG, wird am 28. November 2007 zum Download bereitgestellt.