Düsseldorf – Nosokomiale Infektionen senken, Patientensicherheit stärken und Behandlungskosten eindämmen – es gilt, ein weltweit drängendes Hygiene-Problem dauerhaft und effizient zu lösen. Ein Beitrag hierzu ist der Einsatz antimikrobiell wirksamer Kupferbauteile im Gesundheitswesen. Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Anwendungsbeispiele werden von Experten aus Mikrobiologie und Werkstoffkunde im Rahmen der MEDICA EDUCATION CONFERENCE am 20. November 2013 vorgestellt.
Krankenhausinfektionen steigen weltweit seit Jahren an – eine Kehrtwende scheint kurzfristig nicht in Sicht! Die für Deutschland genannten und maßgeblich durch das Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) erhobenen Prävalenzzahlen von jährlich ca. 400.000 – 600.000 nosokomialen Infektionen und damit assoziierte 10.000 bis 15.000 Todesfälle, stellen eher noch eine Unterschätzung der realen Daten dar. Da KISS im Wesentlichen nur device-assoziierte Infektionsraten bei gleichzeitig positivem Erregernachweis erfasst, geht die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) in ihrer Stellungnahme zu Prävalenz, Letalität und Präventionspotential nosokomialer Infektionen von einer ihr realistisch erscheinenden Gesamtzahl von ca. 1 Mio. Erkrankungen pro Jahr in der Bundesrepublik aus.
Experten schätzen, dass etwa 30 % der Krankenhausinfektionen vermeidbar sind. Ein multidimensionaler Ansatz im Hygienekonzept kann hierzu einen wichtigen Lösungsschritt bieten. Voraussetzung aber ist, die interdisziplinäre Zusammenarbeit in hygienerelevanten Fragen – sachorientiert und ergebnisoffen.
Eine Option im Kampf gegen die Ausbreitung pathogener Keime ist der Einsatz eines dauerhaft wirksamen antimikrobiellen Materials für hochfrequentierte Kontaktflächen. Massives Kupfer sowie einige seiner Legierungen erreichen eine Inaktivierung von Krankheitserregern innerhalb kurzer Zeit. So kann der Einsatz von Kupfermaterialien auf Berührungsflächen – von Tür- und Fensterbeschlägen, Lichtschaltern und Handläufen über Bettengriffe, Beistelltische, Infusionsständer bis hin zu Sanitärarmaturen und PC-Tastaturen – einen wertvollen Beitrag zur Infektionsprävention leisten.
In der Hygiene-Session der MEDICA EDUCATION CONFERENCE erfahren Fachbesucher, wie Standard-Hygienemaßnahmen im Klinik- und Pflegewesen durch den Einsatz massiver metallischer Kupferlegierungen dauerhaft und effizient ergänzt werden können.
Unter Vorsitz von Professor Dr. Franz-Josef Schmitz, Mühlenkreiskliniken, Minden, gibt PD Dr. Gregor Grass in seinem Vortrag „Kupfer in der Infektionsprävention“ eine Übersicht biomedizinisch relevanter Forschung. PD Dr. Grass, Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, München, zeigt, warum Kupferoberflächen antimikrobiell wirken, wie die Reaktionsmechanismen bei verschiedenen Pathogenen ablaufen und dass Laborstudien weltweit den Prozess des sog. ‚contact killing’ erfolgreich bestätigen konnten.
„Neue Chancen in der Prävention nosokomialer Erkrankungen durch antimikrobielle Wirksamkeit von Kupfer“ greift Dr. Anton Klassert, Deutsches Kupferinstitut Berufsverband, Düsseldorf, auf. Neben Fragen zum materialtechnischen Forschungs- und Entwicklungsstand, fokussiert Dr. Klassert auf die Ergebnisse internationaler klinischer Studien und zeigt anhand von Beispielrechnungen den Kosten-Nutzen-Effekt einer Ausstattung mit Kupferbauteilen in infektionskritischen Bereichen. Umsetzungsbeispiele aus deutschen Einrichtungen, wie der Asklepios Klinik Wandsbek, dem Allgemeinen Krankenhaus Hagen, dem Evangelischen Geriatriezentrum Berlin sowie dem Klinikum Niederberg runden den Vortrag ab.
Die Hygiene-Session findet im Rahmen der MEDICA EDUCATION CONFERENCE am 20. November 2013 in der Zeit von 16.30-18.00 Uhr im Congress Center Düsseldorf (CCD Süd), 1. OG, Raum 7 statt (www.medica.de/mec_hyg). Die Veranstaltung ist von der Ärztekammer Nordrhein CME-zertifiziert und wird simultan ins englische übersetzt. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird eine frühzeitige Anmeldung unter www.medica.de/1130 mpfohlen.
Bei Abdruck Beleg erbeten.
Das Deutsche Kupferinstitut
Eingebettet in das internationale Netzwerk der Copper Alliance verbindet das Deutsche Kupferinstitut Forschung und Anwendung mit dem Ziel, eine offene Wissensplattform zu schaffen. Das Kupferinstitut unterstützt als Innovationsmotor wissenschaftliche Studien, zahlreiche Marktentwicklungsprojekte, bietet Lösungen für spezifische Einsatzbereiche und fundierte Informationen für Fach- und Publikumskreise – kompetent, neutral und partnerschaftlich.
Das Deutsche Kupferinstitut
- unterstützt seine Mitgliedsunternehmen, Kupfer und Kupferanwendungen im Markt zu positionieren und neue Technologien zu entwickeln,
- berät Verwender von Kupferwerkstoffen in allen fachlichen Fragen von der Materialauswahl bis hin zur Gesetzgebung,
- erbringt Ingenieurdienstleistungen rund um alle Themen bei der Verwendung von Kupferwerkstoffen, von Schadensfällen bis zur Produktentwicklung und -optimierung
- initiiert in seiner Funktion als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie Forschungsarbeiten, Seminare und Workshops zu Themen rund um Kupfer,
- informiert im Rahmen seiner Kommunikationsaktivitäten zielgruppengerecht über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten aus der Welt des Kupfers.
Weitere Informationen zum Thema „Antimikrobielle Kupferlegierungen“
www.antimicrobialcopper.com
www.kupferinstitut.de
MEDICA 2013
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Halle 14 / B03
Im „Kupfer-Hospital“ erwarten Sie Vertreter aus Wissenschaft und Praxis.
Gern führen wir Sie durch verschiedene Anwendungsbereiche und informieren zu allen Fragen rund um die antimikrobiellen Eigenschaften von Kupfer.
Programm der MEDICA EDUCATION CONFERENCE – Hygiene-Session, 20.11.2013