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Antibiotikaresistenzen – die schleichende Pandemie: Wie pflanzliche Arzneimittel helfen können
Kapuzinerkresse © Weidner

Antibiotikaresistenzen – die schleichende Pandemie: Wie pflanzliche Arzneimittel helfen können

Europäische Antibiotikawoche

Eschborn – Aktuell kämpft die Menschheit weltweit mit großen Anstrengungen gegen die COVID-19-Pandemie. Doch es lauern noch weitere ernstzunehmende Gefahren, erklärten Wissenschaftler anlässlich der europäischen Antibiotikawoche im November mit Verweis auf die hohe Zahl an Antibiotika-Resistenzen. Weltweit sterben mehr als 700.000 Menschen jährlich aufgrund von Infektionen mit resistenten Bakterien, bis 2050 könnten es laut Schätzungen der UN bis zu 10 Millionen sein[1]. „Die COVID-19-Pandemie verschärft die Resistenzproblematik zusätzlich, da trotz viraler Ursache prophylaktisch häufig Antibiotika verordnet werden, um eventuelle Superinfektionen zu vermeiden“, warnte Prof. Dr. Andreas Michalsen, Berlin, bei einer Fortbildungsveranstaltung im Rahmen der Antibiotikawoche. „Ein rationaler Ein­satz von Antibiotika ist daher dringend erforderlich“, ergänzte Prof. Dr. Robert Fürst, Frankfurt, und wies darauf hin, dass pflanzliche Arzneimittel hier einen wichtigen Beitrag leisten könnten. Durch den Einsatz von evidenzbasierten Phytopharmaka mit antibakterieller Wirkung kön­ne der Verbrauch an Antibiotika bei unkomplizierten Infektionen, die in Deutschland den überwiegenden Teil der Antibiotika-Therapien bedingen, gesenkt und damit der Resistenzentwicklung entgegengewirkt werden. „So können zum Beispiel bei Zystitiden und Erkältungskrankheiten die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN® Anti-Infekt N) aufgrund ihrer antibakteriellen[2-8], antiphlogistischen[9-17] und antiviralen[18-20] Eigenschaften grundsätzlich auch als First-Line-Therapie eingesetzt werden“, erläuterte Dr. Rainer Stange, Berlin.

„Seit langem ist klar, dass der leichtfertige Antibiotika-Einsatz in der Humanmedizin, aber auch in Landwirtschaft und Veterinärmedizin die Entstehung von Resistenzen fördert“, so Fürst. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Covid-19-Pandemie jetzt erneut zu einem gestiegenen Einsatz von Antibiotika geführt. Und das, obwohl eine prophylaktische Antibiotikagabe in der deutschen Leitlinie zur intensivmedizinischen Behandlung von Covid-19-Patienten nicht empfohlen wird[21]. Bisherige Studien zeigen, dass weniger als 10 Prozent der Covid-19-Patienten an einer bakteriellen Superinfektion erkranken, aber deutlich mehr Patienten Antibiotika bekommen. Eine Auswertung von 2700 Datensätzen von Covid-19-Patienten durch den Infektionsforscher Jörg Janne Vehreschild, Uniklinik Köln, hat gezeigt, dass etwa ein Viertel der Patienten mit einem unkomplizierten Krankheitsverlauf Antibiotika erhält[21].

Zur Entschärfung der Resistenzproblematik ist es wichtig, dass Antibiotika nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich medizinisch erforderlich sind. Für banale Infektionen stehen heute zahlreiche evidenzbasierte pflanzliche Therapieoptionen zur Verfügung.

Senföle – multimodaler Wirkmechanismus

So können zum Beispiel bei akuten unkomplizierten Harn- und Atemwegsinfektionen die umfangreich untersuchten Senföle (Isothiocyanate, ITC) aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN® Anti-Infekt N) zum Einsatz kommen.

„Pflanzliche Isothiocyanate wirken nicht nur direkt bakterizid gegen ein breites Erregerspektrum, sondern können auch die Ausbildung von Biofilmen verhindern bzw. zu ihrer Auflösung beitragen. Sie stellen somit eine vielversprechende natürliche Substanzgruppe dar“, so Stange. Vor dem Hintergrund der bedrohlichen Resistenzentwicklung ist besonders interessant, dass aufgrund des multimodalen Wirkmechanismus dieser Pflanzenstoffe bei Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen gegen die Senföle deutlich erschwert wird[2,4].

Eine prospektive Kohortenstudie[22] mit insgesamt 1.649 Patienten, die an akuter Zystitis, akuter Sinusitis oder akuter Bronchitis litten, bestätigt zudem die Nichtunterlegenheit der Senföl-Kombination (wie in ANGOCIN® Anti-Infekt N) gegenüber Standard-Antibiotika, bei gleichzeitig deutlich besserer Verträglichkeit des pflanzlichen Arzneimittels. Zu ähnlichen Ergebnissen gelangte eine mit gleichem Studiendesign angelegte Studie mit 858 Kin­dern und Jugendli­chen im Alter zwischen 4 und 18 Jahren. Auch in dieser Studie erwies sich das pflanzliche Arzneimittel hinsichtlich seiner Wirkung den Standardantibiotika als vergleichbar, war aber signifikant besser verträglich[23].

Webcasts zur Antibiotikawoche

Auf www.antibiotikawoche.de finden interessierte Ärzte und Apotheker sechs Webcasts (Dauer je 45 min) rund um die Thematik: Antibiotikaeinsatz bei banalen Infektionen wie Harn- oder Atemwegsinfektionen vermeiden: Pflanzliche Therapieoptionen können Resistenzproblematik entschärfen.

Literatur:
Die Quellen 1-23 können auf Wunsch unter folgendem Pressekontakt angefordert werden: