Berlin – Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages am 21.09.2010 erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:
Nach wie vor gibt es eklatante Defizite in der Versorgung von Alzheimer-Patienten. Aufgrund des demografischen Wandels und der höheren Lebenserwartung könnte sich die Zahl der Menschen, die an Alzheimer und an Demenz erkrankt sind, bis zum Jahr 2050 auf etwa 2,6 Millionen erhöhen. Unser Pflege- und Gesundheitssystem ist darauf nicht ausreichend eingestellt. So erhalten rund die Hälfte der Patienten keine geeignete und ausreichende medizinische, therapeutische oder pharmakologische Behandlung.
Das liegt zum einen an den fehlenden und schlecht vernetzten Versorgungsstrukturen, aber auch an dem Mangel an individuellen Betreuungs- und Pflegeangeboten. Viel mehr als bisher müssen die beteiligten Akteure in der Pflege, der Medizin, Initiativen und Verbänden aber auch die Kommunen im Sinne der optimalen Versorgung Demenz‑Erkrankter zusammenarbeiten. Auch das soziale Umfeld Angehörige und Freunde müssen dabei in den Blick genommen werden.
Das Ziel muss sein, für die an Demenz erkrankten Menschen, besser aufeinander abgestimmte Leistungen der Pflegeversicherung bereitzustellen. Dafür brauchen wir eine zielgenaue Reform des Begriffs der Pflegebedürftigkeit und damit die Pflegeversicherung in Zukunft nachhaltig gesichert werden kann, wollen wir die Finanzierung über eine Bürgerversicherung einführen.