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Alterspsychiater fordern: Demenzkranke besser behandeln, das nützt uns allen

Pressemitteilung

Wiehl – Das Nebeneinander von Kranken- und Pflegekassen in Deutschland führt nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychothera-pie e.V. (DGGPP) dazu, dass Demenzkranke, gemessen an internationalen Standards, in Deutschland nicht angemessen behandelt werden.

„Solange die Politik die Alzheimer-Krankheit eher als pflegerisches Problem betrachtet und die Chancen, die eine medizinische Behandlung bietet, nicht erkennt, bleibt die Trennung zwischen Kranken- und Pflegekasse erhalten. Betriebswirtschaftlich ist es für eine Krankenkasse nicht sinnvoll, eine Behandlung zu bezahlen, deren Nutzen – durch die erst später eintretende Pflegebedürftigkeit – die Pflegekasse hat. Die jetzt vorgelegte Vorschlagsliste zum Krankenkasseninternen Finanzausgleich der Erkrankungsrisiken, der sogenannte Morbi-RSA, enthält die Demenzen nicht. Damit wird bestätigt was viele Kassenvertreter hinter vorgehaltener Hand bestätigen: Demenzerkrankungen sind für die Krankenkassen kein großer Kostenfaktor“, so Prof. Hans Gutzmann, Präsident der DGGPP. „Das ist verständlich, denn eine frühzeitige Diagnose, eine umfassende medikamentöse und nichtmedikamentöse Behandlung wird durch das vorhandene System nicht gefördert. Deshalb bleibt das medizinisch Notwendige und volkswirtschaftlich Sinnvolle ungetan. Mit der Konsequenz, dass die Pflege teurer wird und die pflegenden Angehörigen körperlich, seelisch und finanziell die Hauptlast tragen, mit dem hohen Risiko, selbst zu erkranken.“

In einem Brief an den Präsidenten des für den Morbi-RSA zuständigen Bundesversicherungsamtes fordern Deutschlands Alterspsychiater erneut dazu auf, die Demenzen in den Morbi-RSA aufzunehmen, auch wenn die vorgelegte Vorschlagsliste die Vorgaben des Gesetzgebers und die offensichtlich suboptimale sektorale deutsche Versorgungswirklichkeit abbilden.

„Das BVA hat es mit seiner Entscheidung über die Aufnahme der Demenzen in die Liste der Krankheiten für den Morbi-RSA erneut in der Hand, eine für die Zukunft unserer Sozialsysteme wesentliche Weichenstellung nicht zu versäumen. Die Chancen, die in einer umfassenden medizinischen Behandlung nicht nur für die Demenzkranken selbst, sondern auch für die sie pflegenden Angehörigen und letztlich für unser Gesundheits- und Sozialwesen liegen, sollten im Blick auf die Zukunft genutzt werden.“