Sotschi – Das Deutsche Paralympic Skiteam ist vor dem Startschuss der XI. Winter-Paralympics in Sotschi gut gerüstet. Im Alpin Center „Rosa Khutor“ haben die deutschen Skifahrer zwei von drei Trainingseinheiten vor dem Abfahrtsrennen am Samstag absolviert. „Die Piste ist wie erwartet nicht ganz einfach zu fahren und war speziell im ersten Training sehr unruhig“, berichtet Bundestrainer Justus Wolf und ergänzt: „Dennoch stimmt die Form. Unsere drei Mädels sind gut gefahren, die drei Jungs müssen noch etwas zulegen und sich mehr überwinden. Es reicht aber, wenn sie das im Rennen machen.“
Im Training gehe die Sicherheit vor, sagt Franz Hanfstingl, Abfahrts-Weltmeister von 2013, der wie seine beiden Monoski-Kollegen Georg Kreiter und Thomas Nolte nicht in der Spitze mitmischte, dafür aber heile im Ziel ankam. Denn das war längst nicht bei allen Startern der Fall: Rund ein Drittel stürzte, der Amerikaner Joe Tompkins musste sogar mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. „Ich bin nur in einigen Passagen Vollgas gefahren, daher passt alles“, erklärt Hanfstingl. Gerade in der Abfahrt brauche man Können, Glück und müsse ein bisschen verrückt sein.
Bereits im Training weiter vorne platziert waren die Medaillenanwärterinnen Anna Schaffelhuber sowie Andrea Rothfuss. Monoskifahrerin Schaffelhuber war zum Auftakt am Mittwoch die Schnellste und fuhr am Donnerstag als Zweitbeste über die Linie. „Da sind mir zwei Riesenfehler passiert, sonst wäre ich schneller unterwegs gewesen“, so die 21-Jährige. Pech hatte nach Platz drei im ersten Training hingegen Anna-Lena Forster, die aufgrund eines Sturzes der Starterin vor ihr früh herausgewunken wurde und anschließend im Monoski nicht mehr in Fahrt kam. Dafür wurde Rothfuss in der Klasse der Stehenden hinter Dauerrivalin Marie Brochet (Frankreich) ebenfalls Zweite. „Ich bin zwar noch nicht ganz zufrieden, kann mich aber bis Samstag noch steigern“, sagt die Loßburgerin, die als Fahnenträgerin bereits am Abend zuvor bei der Eröffnungsfeier ein Highlight erleben wird. „Ich war erst einmal sprachlos, als ich das erfahren habe. Es macht mich sehr stolz – auch wenn ich mir noch überlegen muss, was ich mit der Fahne so mache“, schmunzelt Rothfuss.
Was das deutsche Team bei der Abfahrt am Samstag machen muss, weiß Bundestrainer Justs Wolf: „Wir wollen noch einen Zahn zulegen und im Rennen dann richtig Gas geben.“ Los geht es im Alpin Center Rosa Khutor um 10 Uhr Ortszeit.