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ALM startet eigene Analyse zu steigenden Kosten in den Bereichen Hygiene und Datenschutz

Pressemitteilung

Berlin, 31. Oktober 2019 – Die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. begrüßen ausdrücklich die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) angestoßene Befragung zu Mehrkosten für Hygiene und Datenschutz in Arztpraxen.

„Da gerade in unseren Einrichtungen die Kosten aufgrund der weiter steigenden Anforderungen für den Hygieneschutz, dem hohen Grad an Digitalisierung und damit verbundener Sicherheitsvorkehrungen im Bereich Datenschutz sowie die Einhaltung der für das Labor geltenden Verordnung zur Bestimmung Kritischer Infrastrukturen nach dem BSI-Gesetz immens gestiegen sind, haben wir uns als fachärztlicher Berufsverband ALM e.V. dazu entschieden, eigenverantwortlich eine Aufstellung der sich dynamisch entwickelnden Kosten in den Bereichen Hygiene, Datenschutz und Kritische Infrastruktur für medizinische Labore vorzunehmen“, sagt Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V.

In einem medizinischen Facharztlabor komme es durch den Umgang mit infektiösen und potenziell infektiösen Materialien sowie dem damit verbundenen, medizinisch-diagnostisch begründeten Anzüchten von Erregerkulturen zu besonderen Anforderungen im Bereich der Hygiene. „Diese Anforderungen sind im Ausmaß zu denen einer Haus- oder klinischen Facharztpraxis qualitativ und insbesondere quantitativ unterschiedlich. Die medizinischen Labore betreiben daher zur Erfüllung der zunehmenden gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erhebliche Aufwände. Der Umgang mit Krankheitserregern und potenziell infektiösem Untersuchungsmaterial erfordert nicht nur entsprechende Fachkenntnisse, sondern auch die organisatorischen Voraussetzungen in den Einrichtungen. Hierin liegt neben der labordiagnostischen Bedeutung für die Prävention, Diagnose und Therapie im Rahmen der Patientenversorgung eine unserer weiteren hohen Verantwortungen als Fachärzte für Laboratoriumsmedizin und/oder Fachärzte für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie für die Aufrechterhaltung der Gesundheit der Bevölkerung“, erläutert Prof. Dr. Jan Kramer, als Vorstand des ALM e.V. Sprecher der AG Versorgungsforschung. Dies wolle man mit einer eigenen Kostenanalyse sichtbar machen.

Darüber hinaus gehörten rund 60–80 fachärztlich medizinische Labore in Deutschland zur sogenannten Kritischen Infrastruktur in der Patientenversorgung, betont Dr. Christian Scholz. „Hierdurch sind, in Ergänzung zu den abgefragten Themen Hygiene und Datenschutz, für medizinische Facharztpraxen besondere Anforderungen in den Bereichen IT und Qualitätsmanagement entstanden. Diese als ständig wachsende Kosten zu erfassen, halten wir für ebenfalls sehr wichtig“, so der Vorstand und Sprecher der AG IT des fachärztlichen Berufsverbandes.

Des Weiteren steige durch die immense Zahl an täglichen Patientenkontakten im Bereich Labor die Verantwortung beim wichtigen Thema des Schutzes personenbezogener Daten. ALM-Vorsitzender Dr. Michael Müller: „Dem tragen wir nun nicht nur durch die Entwicklung eines so genannten Branchenspezifischen Sicherheitsstandards im Kontext des IT-Sicherheitsgesetzes Rechnung, sondern auch damit, dass wir uns intensiv an den Diskussionen zu den Anforderungen an eine sichere, effiziente und nachhaltige Interoperabilität bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen beteiligen, die sowohl für Leistungserbringer als auch Kostenträger – vor allem aber für die Versorgung der Patientinnen und Patienten – Nutzen stiftet.“

Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten, rund 500 Naturwissenschaftlern und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeitern. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.