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ALM setzt inhaltlich und personell auf Kontinuität: Die Mitgliederversammlung der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. bestätigt Dr. Michael Müller als 1. Vorsitzenden
Abbildung 1

ALM setzt inhaltlich und personell auf Kontinuität: Die Mitgliederversammlung der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. bestätigt Dr. Michael Müller als 1. Vorsitzenden

Pressemitteilung

Berlin, 23. Mai 2019 – Der fachärztliche Berufsverband der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. hat auf seiner Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche Dr. Michael Müller in seinem Amt als 1. Vorsitzenden bestätigt. Darüber hinaus baut der Verband seine Aktivitäten in der Berufspolitik und der Versorgungsforschung aus.

Einstimmig wurde Dr. Michael Müller, Facharzt für Laboratoriumsdiagnostik, in seinem Amt bestätigt. „Ich freue mich auf die Fortführung der Arbeit für eine gute Patientenversorgung mit Labor im ALM und seinen Mitgliedern. Denn ich bin überzeugt davon, dass wir mit der Art und Weise der Zusammenarbeit im Verband und mit anderen, insbesondere den Ansprechpartnern in Selbstverwaltung und Politik, viel für die ärztliche Labordiagnostik zum Wohle der Patienten, die im Mittelpunkt unseres Handelns stehen, bewegen können“, sagte Müller nach seiner Wiederwahl.

Auch in Zukunft wollen die Mitglieder des ALM e.V. dafür sorgen, den Wert der Labordiagnostik in Zahlen, Daten und Fakten, aber auch im täglichen Handeln sichtbarer zu machen. „Nur so werden
wir als vertrauenswürdiger Partner im Gesundheitswesen wahr- und ernstgenommen“, so der 1. Vorsitzende. Verstärken wird der ALM e.V. seine Aktivitäten im Bereich der internen Datenanalyse, um insbesondere die Reformprozesse in EBM und GOÄ fundiert begleiten zu können. Darüber hinaus bringt sich der Verein aktiv in die Weiterentwicklung der Versorgung ein – zum Beispiel über die Mitwirkung bei der interdisziplinären Erarbeitung Labordiagnostischer Pfade oder durch Versorgungsforschungsprojekte.

Kürzlich erst hatte sich die Arbeitsgruppe Versorgungsforschung im ALM e.V. in ersten Analysen mit den Auswirkungen der Laborreform befasst. Das Ergebnis ist in mehrfacher Hinsicht erschreckend: „Es werden sehr gravierende Fehlanreize gesetzt“, sagte Prof. Jan Kramer, als Vorstandsmitglied des ALM Sprecher deren AG Versorgungsforschung. Die AG konnte mir ihrer Analyse zeigen, dass die Anforderungen von Laboruntersuchungen des Infektionsschutzes sowie zur Diagnostik sexuell übertragbarer Erkrankungen seit Beginn der Laborreform des EBM signifikant zurückgegangen sind.

Diese und weitere Auswertungen des ALM e.V. zeigten klar, dass „an der falschen Stelle gespart“ werde, so Müller: „Statt auf reine Mengenbegrenzung bei Laborleistungen zu setzen, hätten wir uns gewünscht, dass von Beginn an die Qualität der Indikationsstellung und damit die mit der Labordiagnostik mögliche Medizin mehr in den Fokus genommen wird.“ Dafür werden sich der ALM e.V. und seine Mitglieder auch in Zukunft einsetzen.

Abbildung 1: Relative Laboranforderungsmengen im Vergleich zum Vorjahresquartal für die Laborwerte zur Früherkennung einer Hepatitis B (HBs-Antigen, HBsAG mit der EBM-Ziffer 32781) und einer Hepatitis C (anti-HCV mit der EBM-Ziffer 32618).

Bereits im 1. Quartal 2018 wurden zahlreiche Ankündigungen zu den wirtschaftlichen Folgen in der anfordernden Arztpraxis im Rahmen der Laborreform mit Beginn ab dem 1. April 2018 veröffentlicht. Voraussichtlich aus Angst vor wirtschaftlichen persönlichen Folgen wurde daher ab dem 2. Quartal 2018 die Anforderung beispielsweise der genannten Laborwerte zur Früherkennung einer Hepatitis-Infektion signifikant vermindert.

Für diese wissenschaftliche Analyse wurden im Rahmen der AG Versorgungsforschung des ALM e.V. insgesamt 2.432.951 anonymisierte Datensätze für HBsAg und 2.428.792 anonymisierte Datensätze für anti-HCV ausgewertet.
Unveröffentlichte Daten von Prof. Dr. Jan Kramer, Januar 2019

Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten, rund 500 Naturwissenschaftlern und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeitern. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.