Bonn – Mit der Internet-Fotokampagne „Aktion Allergiezeugen“ (www.allergiezeugen.de) demonstrieren Allergiker gegen die sich abzeichnende Verschlechterung ihrer medizinischen Versorgung. Während die Zahl der Allergiker in Deutschland stetig zunimmt, bieten immer weniger Ärzte allergologische Leistungen an.
Betroffene zeigen mit anonym auf die Internetseite der „Aktion Allergiezeugen“ geladenen Fotos ihrer Allergie, dass Allergien keine Bagatellerkrankungen sind. Insektengiftallergien oder allergisches Asthma zum Beispiel können lebensbedrohlich sein. Die meisten allergischen Erkrankungen schränken die Lebensqualität der Betroffenen massiv ein. Das soll das mosaikartig im Rahmen der „Aktion Allergiezeugen“ im Internet entstehende Gesamtbild der vielfältigen Formen von Allergien zeigen.
Neue Unbill droht Allergiepatienten von den geplanten Rabattverträgen für Adrenalininjektoren. Die Injektoren sind Bestandteil des Notfallsets, das gefährdete Patienten zur Beherrschung des lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schocks erhalten. Die Anwendung des Injektors wird in der Arztpraxis demonstriert und in der Regel sogar mit einem Demo-Injektor ohne Wirkstoff geübt. Schließlich muss im Notfall jeder Handgriff sitzen. Die Einführung von Rabattverträgen und damit einer Aut idem-Regelung bedeutet für gesetzlich Versicherte, dass die Apothekerin oder der Apotheker unter Umständen nicht den vertrauten, vom Arzt verordneten, sondern den im Rabattvertrag der jeweiligen Kasse festgelegten Injektor aushändigt.
Die „Aktion Allergiezeugen“ ist eine Initiative der zwölf im Deutschen Lungentag zusammengeschlossenen Patienten- und wissenschaftlichen Fachorganisationen. Die Kampagne ist Teil des diesjährigen Deutschen Lungentags, der mit vielen, über das gesamte Bundesgebiet verteilten Veranstaltungen in der Zeit um den 19. September 2015 über Allergien informiert. Unterstützt wird die „Aktion Allergiezeugen“ vom Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA), der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) und der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI).