München – Das Projekt “Hart am Limit – HaLT” leistet einen wichtigen Beitrag gegen riskantes Trinkverhalten Jugendlicher. Diese Bilanz zog Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml heute in München. Die aktuellen Zahlen von 2010 zu jugendlichem Alkoholmissbrauch bestätigen die bayerische Strategie mit Präventionsprojekten. Huml: “Erstmals haben wir Anzeichen für eine Trendwende bei den Jüngsten: Es wurden 2009 weniger 10 bis 14-Jährige wegen Alkoholvergiftung behandelt als im Vorjahr.” Die Zahl sank von 884 Fällen in 2008 auf 796 Fälle in 2009. Insgesamt hat sich der starke Anstieg bei den Jugendlichen, die stationär wegen einer Alkoholvergiftung behandelt werden mussten, über alle Altersgruppen von 10 bis 19 Jahren verlangsamt. In Bayern wurden wegen Alkoholmissbrauch 2009 rund 5.500 Jugendliche stationär behandelt. Huml: “Die durchschnittlichen Promillewerte bei der Aufnahme in die Klinik sinken beständig. Heute wird schneller Hilfe geholt und eine Einweisungen eher veranlasst als früher.” Dies sei ein Erfolg der Aufklärungskampagnen und wesentlicher Grund für die nach wie vor ansteigenden Aufnahmen in Krankenhäuser.
Das Projekt HaLT bietet Jugendlichen, die wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, noch in der Klinik Gespräche und Hilfe von geschulten Mitarbeitern an – also frühzeitig und in einer sensiblen Phase. Dabei werden auch die Eltern mit einbezogen. Bis Ende 2011 sollen HaLT-Angebote möglichst für alle Jugendlichen in ganz Bayern wohnortnah erreichbar sein. Huml: “Wir konnten die Zahl der Beratungsstandorte seit 2009 fast verdoppeln. Heute gibt es in Bayern bereits 41 HaLT-Angebote”. 50 bis 60 HaLT-Standorte im Freistaat sind sinnvoll. Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert HaLT jährlich mit rund 230.000 Euro. Der Bayerische Landtag hatte die Mittel für 2010 zusätzlich um weitere 100.000 Euro aufgestockt. Krankenkassen beteiligen sich seit Projektbeginn an der Finanzierung.
Das Bayerische Gesundheitsministerium unterstützt neben HaLT auch 2011 unvermindert weitere Präventionsmaßnahmen und Ausstellungen gegen Jugendalkoholismus. Es stellt dafür in der Summe rund eine Millionen Euro bereit. Huml: “Insgesamt ist die Zahl der Alkoholvergiftungen im Kindes- und Jugendalter immer noch zu hoch. Das Niveau der Förderung für die Suchtprävention soll erhalten bleiben. Die Finanzmittel dazu werden trotz schwieriger Haushaltslage nicht gekürzt.” Weitere Informationen zum Projekt HaLT unter http://www.bas-muenchen.de
Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de