Berlin – Zum Anstieg der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen erklären Harald Terpe, drogen- und suchtpolitischer Sprecher, und Ulrike Höfken, ernährungspolitische Sprecherin:
Die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen ist erneut gestiegen. Jetzt ist endlich Handeln angesagt, Moralisieren und Lamentieren helfen nicht weiter. Notwendig ist ein umfassendes Programm zur Alkoholprävention, das strukturelle Maßnahmen wie etwa beim Jugendschutz in der Werbung sowie wirksame Aufklärung beinhaltet. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans ist in der Pflicht, das Rauschtrinken Jugendlicher nicht nur zu beklagen, sondern für wirksame Präventionsmaßnahmen einzutreten.
Die Empfehlungen des Drogen- und Suchtrates zur Alkoholprävention wurden bereits 2008 vorgelegt. Seitdem verstauben diese sinnvollen Vorschläge in den Schubladen der Bundesregierung. Kinder und Jugendliche müssen besser geschützt werden, das muss auch das Interesse von Gastronomie, Handel und Herstellern sein. An diesem Punkt darf es keine falsche Rücksicht auf Lobbygruppen geben. Sonst wird die aktuelle Fehlentwicklung fortgeschrieben.