Hamburg – Rund 60.000 Hamburgerinnen und Hamburger gelten als alkoholabhängig, jeder 10. Erwachsene trinkt zu viel Alkohol. Aber auch Jugendliche und junge Erwachsene konsumieren in erschreckender Weise Alkohol, teils mit fatalen Folgen. Nicht nur angesichts dieser Besorgnis erregenden Zahlen engagiert sich in der bundesweiten Aktionswoche Alkohol? Kenn dein Limit in Hamburg ein breites Bündnis aus Ärzte- und Apothekerkammer, Wohlfahrtsverbänden, Krankenkassen, Rentenversicherungen, Gesundheits- und Selbsthilfeorganisationen, Gesundheits-, Schul- und Wirtschaftsbehörde und der Agentur für Arbeit.
Alkohol ist bei Jugendlichen das am stärksten verbreitete Rauschmittel, so Gesundheitssenator Dietrich Wersich. Viele haben eine unkritische Haltung zum Trinken und nehmen die akuten Gefahren für ihre Gesundheit, bis hin zur Lebensgefahr, oder für eine mögliche Abhängigkeit nicht wahr. Hier gegenzusteuern ist auch Ziel des Senatsprogramms Drogenfreie Kindheit und Jugend. Dazu trägt neben den Hamburger Projekten, wie z.B. HaLT Hart am Limit, auch die bundesweite Aktionswoche mit zahlreichen Aktionen bei.
Veranstalter der Aktionswoche sind die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Schirmherrschaft hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, übernommen.
Dieter Adamski, Vorsitzender der Landesstelle für Suchtfragen e.V., betont : Als Eltern und Vorbilder müssen wir uns fragen, welchen Umgang mit Alkohol wir vorleben. Stellen Sie ihren persönlichen Alkoholgenuss auf den Prüfstand, damit alles im grünen Bereich bleibt.
Hauptziel der Aktionswoche Alkohol 2009 ist es, das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Alkoholkonsum zu schärfen. Die Woche steht deshalb unter dem Motto Alkohol? Kenn dein Limit. Durch die öffentliche Diskussion soll jeder Einzelnen angeregt werden, sein eigenes Trinkverhalten ehrlich einzuschätzen und sich zugunsten seiner eigenen Gesundheit zu entscheiden.
Während der Aktionswoche werden in Hamburg über Apotheken, Arztpraxen und Behörden rund 80.000 Selbsttests verteilt. Auf 700 Plakaten an Litfaßsäulen, 100 Großflächenplakaten und in Spots auf den Monitoren des Fahrgastfernsehen der U-Bahnen werden die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, sich fünf Minuten Zeit für diesen Selbsttest nehmen, der online unter http://www.aktionswoche-alkohol.de abrufbar ist.
Darüber hinaus laden viele Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen zu zahlreichen Informations- und Kulturveranstaltungen ein. Im ECE-Billstedt-Center und im ECE-Phoenix-Center Harburg können die Besucher z.B. ihr Wissen über Alkohol an Aktionsständen testen.
Durch die Aktionswoche werden alle Altersgruppen angesprochen. Am Montag und Dienstag führt die Augsburger Puppenkiste z.B. speziell für Kindergartenkinder ihr Präventionsstück Paula und die Kistenkobolde auf. Für Jugendliche wird u.a. ebenfalls am Dienstag das Schauspiel Wilder Panther, Keks! gezeigt, am Mittwoch lädt das CinnemaxX am Dammtor zu den Jugendfilmtagen ein.
Gesundheitssenator Wersich: Die Aktionswoche regt mit den vielfältigen Aktionen zu einem verantwortungsvolleren Konsum und zu einer gesunden Lebensweise an. Wir müssen gerade bei Jugendlichen ein Bewusstsein für die Gefahren schaffen, aber wir brauchen auch die gesellschaftliche Unterstützung und Einhaltung der Jugendschutzgesetze.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und zur Aktionswoche sind im Internet unter http://www.aktionswoche-alkohol.de erhältlich.