Hamburg – Viele Ärzte haben wenig Zeit, mit ihren Patienten zu sprechen, und wünschen sich mehr zielgruppengerechtes Informationsmaterial. Das ergab eine Umfrage der Kommunikationsagentur wissen und worte in Kooperation mit dem Ärztenachrichtendienst (änd)*. Demnach bleiben gut einem Drittel (37 Prozent) der befragten Ärzte maximal fünf Minuten für das Patientengespräch. Nur 23 Prozent nehmen sich mehr als zehn Minuten Gesprächszeit.
Daher geben die meisten Ärzte ihren Patienten Informationsbroschüren und -flyer mit (73 Prozent) oder verweisen auf bestimmte Internetseiten (36 Prozent). Viele Ärzte wünschen sich jedoch mehr Gesundheitsinformationen – hauptsächlich zu nicht-medikamentösen Begleitmaßnahmen wie Lebensstiländerungen (49 Prozent), bestimmten Erkrankungen (45 Prozent) und zum alltäglichen Umgang mit der Krankheit (43 Prozent).
Dabei geht es den Ärzten auch um die Textqualität. Viele Texte sind schwer verständlich, vor allem für Patienten mit kognitiven Einschränkungen, niedrigem Bildungsstand oder Migrationshintergrund und für viele alte Menschen. Ein Drittel aller befragten Ärzte (32 Prozent) und sogar fast die Hälfte der Hausärzte (45 Prozent) behandelt jede Woche bis zu 50 oder mehr Patienten mit Verständnisproblemen. Die Hälfte der Ärzte möchte daher mehr Gesundheitsinformationen in Einfacher und Leichter Sprache. Eine deutliche Mehrheit (70 Prozent) verspricht sich davon bessere Heilungschancen und mehr Therapietreue – erst kürzlich hatte eine Studie der Universität Bielefeld ergeben, dass 55 Prozent der Bevölkerung in Deutschland keine ausreichende Gesundheitskompetenz besitzen.
*Online-Umfrage vom 23.03. bis 03.04.2017, Teilnehmer: 782 niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie Krankenhausärzte
Die Hamburger Agentur wissen und worte ist spezialisiert auf die zielgruppengerechte Kommunikation von medizinischen und wissenschaftlichen Themen und berät Verbände, Kliniken, Praxen, Unternehmen und Krankenkassen.