Berlin – Adventskranz und Plätzchen gehören für rund 80 Prozent der Menschen in Deutschland unbedingt zur Adventszeit. Für 72 Prozent sind Weihnachtslieder unverzichtbar und 60 Prozent favorisieren einen Adventskalender. Ebenso wichtig ist vielen Menschen der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit Lichterschein, dem Duft von Maronen und Mandeln und geselliges Beisammensein mit der Familie und Freunden. Doch Krankheiten machen vor der Zeit des Lichterglanzes nicht Halt: Jedes Jahr verbringen Menschen diese besonderen Wochen oder sogar das Weihnachtsfest im Krankenhaus.
Den ganzen Menschen im Blick
„Eine patientenzentrierte Versorgung hat den ganzen Menschen im Blick. Daher ist es für die evangelischen Krankenhäuser selbstverständlich, den Patienten, sofern es der Gesundheitszustand erlaubt, eine aktive Teilhabe an dieser besonderen Zeit zu ermöglichen“, weiß Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes e. V. (DEKV). In den Foyers vieler Häuser und auf den Stationen unterstützen Adventskränze Patienten dabei, über ihre Erkrankungen die Adventszeit nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Der Adventskranz ist dabei eine Erfindung aus der Diakonie: Im Jahr 1839 veranschaulichte der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern den Waisenkindern im Rauhen Haus in Hamburg mit einem Lichterkranz die Tage bis zum Weihnachtsfest. Der Wichern-Adventskranz hatte kleine Kerzen für die Wochentage und große für die Sonntage. In der modernen Version erhielt der Holzkranz eine Verzierung mit Tannengrün und von den Kerzen sind die vier großen für die Sonntage erhalten.
Angebote wie Adventssingen, Weihnachtsbazare oder Konzerte tragen die besondere Stimmung der Vorweihnachtszeit ins Krankenhaus. Zudem bieten diese Veranstaltungen Patienten und Besuchern Gelegenheit zur Geselligkeit und zum Austausch. Organisiert werden diese besonderen Angebote und die Dekoration auf den Stationen oftmals durch freiwillige Helfer, Vereine und das Pflegepersonal.
Besinnlichkeit und Patientenversorgung im Einklang
In vielen evangelischen Krankenhäusern haben in der Woche vor Heiligabend Adventsgottesdienste, Gesprächsangebote der Krankenhausseelsorger und Weihnachtsfeiern auf den Stationen Tradition. „Vor allem vulnerable Patientengruppen wie ältere, multimorbide Menschen, Patienten mit lebensbegrenzender Diagnose oder kognitiv eingeschränkte Patienten und ihre Angehörigen sind für diese besondere Fürsorge dankbar. Das ist den Mitarbeitern in unseren Häusern bewusst und daher engagieren sie sich zusätzlich zu den medizinischen und pflegerischen Aufgaben für eine vorweihnachtliche Stimmung in ihrem Wirkungsbereich. Diese bewusste Hinwendung zu den Menschen in Verbindung mit einer qualifizierten medizinisch-pflegerischen Versorgung zeichnet die evangelischen Krankenhäuser aus“, so Radbruch weiter.
Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband e.V. (DEKV) vertritt mit 201 evangelischen Kliniken an über 270 Standorten jedes achte deutsche Krankenhaus. Die evangelischen Krankenhäuser versorgen jährlich mehr als 2,5 Mio. Patientinnen und Patienten stationär und mehr als 3 Mio. ambulant. Mit über 120.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 10 Mrd. € sind sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der DEKV ist Branchenverband der evangelischen Krankenhäuser und Mitglied im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. Der DEKV setzt sich insbesondere für eine zukunftsorientierte und innovative Krankenhauspolitik mit Trägervielfalt, verlässliche Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung, eine Modernisierung der Gesundheitsberufe und für eine zukunftsorientierte konsequente Patientenorientierung in der Versorgung ein.
Vorsitzender: Vorsteher Christoph Radbruch, Magdeburg, stellvertr. Vorsitzende: Andrea Trenner, Berlin, Schatzmeister: Dr. Holger Stiller, Düsseldorf, Verbandsdirektorin: Melanie Kanzler, Berlin.