Mainz – „Die bundesweit einzigartige Evaluation der rheinland-pfälzischen Modellvorhaben zur Neuorganisation der Pflege in Krankenhäusern trägt zur Optimierung der Arbeitsabläufe und zur besseren Aufgabenverteilung zwischen den Berufsgruppen in den Kliniken bei. Dadurch können positive Effekte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für die Patientinnen und Patienten erreicht werden“, so Gesundheitsminister Alexander Schweitzer anlässlich der Veröffentlichung des Abschlussberichtes. Die wissenschaftliche Auswertung der Modellprojekte biete die Chance, von den Erfahrungen anderer zu lernen und Empfehlungen für zukünftige Gestaltungsaufgaben zu erhalten.
Drei Jahre lang haben das Westpfalzklinikum Kaiserslautern, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier und das Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich Modellprojekte zum Versorgungsmanagement und zur Aufgabenneuverteilung zwischen Pflegepersonal und den Ärztinnen und Ärzten in die Praxis umgesetzt. Die Autorinnen und Autoren der Evaluation unter der Projektleitung von Frau Professor Stemmer (Katholische Hochschule Mainz), stellen fest, dass sich die Umstrukturierungen überwiegend als erfolgreich gezeigt haben und bestätigen damit internationale Erfahrungen. „Eine stärkere Verantwortung der Pflegeberufe, klare Kompetenzverteilung und eine verbesserte Kommunikation zwischen den Berufsgruppen führen zu einem stärkeren Selbstbewusstsein der Pflegenden. Zudem zeigt der Bericht, dass sowohl die durchschnittlichen Fallkosten als auch die durchschnittliche Verweildauer bei gleichbleibender Qualität und Patientenzufriedenheit deutlich gesenkt werden können“, erklärte der Minister.
Die wissenschaftlichen Gutachter empfehlen, die Übertragung von Aufgabenkomplexen auf Pflegefachpersonen weiterzuentwickeln, pflegeunterstützendes Personal zur Entlastung der Pflegefachpersonen verantwortlich einzusetzen und eine Neuverteilung von Aufgaben und Versorgungsmanagement gemeinsam umzusetzen. Im Projekt hat sich insbesondere die Verbindung eines übergeordneten Versorgungsmanagements mit einer patientenbezogenen Pflege bewährt. So erhält beispielsweise in der Bezugspflege jede Patientin und jeder Patient eine Pflegekraft als persönlichen Ansprechpartner.
„Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen fordert seit Jahren, die Kompetenzen der Gesundheitsfachberufe zum Wohle der Patientinnen und Patienten stärker zu nutzen und die Arbeitsteilung zwischen den beteiligten Berufsgruppen zu verbessern“, so Minister Schweitzer. „Die Ergebnisse sollen den Krankenhäusern Mut für weitere Prozessverbesserungen und die Übertragung von Aufgaben zwischen den Berufsgruppen machen“, betonte Schweitzer.
Den Abschlussbericht und weitere Berichte zum Thema Pflege finden Sie auf der Webseite unter http://msagd.rlp.de/soziales/pflege/infothek-pflege/berichte-aus-der-pflege/
Der Abschlussbericht kann auch unter dem Bestellservice des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie unter bestellservice@msagd.rlp.de angefordert werden.