Bonn, 12.01.12 – Stark übergewichtige Frauen haben verschiedenen Studien zufolge ein 1,6- bis 4-mal höheres Risiko für eine Harninkontinenz als Normalgewichtige. Die gute Nachricht: Schon mäßiges Abnehmen kann eine Blasenschwäche lindern.
Eine groß angelegte Langzeitstudie mit amerikanischen Krankenschwestern hat gezeigt: Sowohl ein allzu großer Hüftumfang als auch ein Body-Mass-Index von mehr als 35 fördern bei Frauen ab dem mittleren Alter eine Inkontinenz. Anders als oftmals vermutet, betrifft das nicht nur die Belastungsinkontinenz, die von einem schwachen Beckenboden herrührt. Auch die überaktive Blase eine häufige und besonders unangenehme Form der Dranginkontinenz kann die Folge zu vieler Pfunde sein.
Das bringt s: Sanft abnehmen und Beckenboden stärken
Im Rahmen einer amerikanischen Studie erzielten übergewichtige Frauen mit schwerer Blasenschwäche bereits durch eine Gewichtsreduktion von durchschnittlich acht Prozent Erfolge. Wichtig ist es, die Ernährung langfristig und unter fachlicher Anleitung umzustellen sowie ein Bewegungsprogramm in Angriff zu nehmen, das zum Alter, zur körperlichen Konstitution und zur Ausprägung der Blasenschwäche passt, rät Erhard Hackler, Vorstand der Deutschen Seniorenliga. Denn nicht nur bei der Ernährung, sondern auch beim Sport kann einiges falsch gemacht werden. Einige Sportarten wie Joggen, Tennis oder intensives Aerobic belasten den Beckenboden und können eine Blasenschwäche noch verstärken. Günstig sind hingegen sanfte Ausdauersportarten wie Radfahren in der Ebene, Walken oder Wandern, am besten in Kombination mit einem Beckenbodentraining.
Nähere Informationen enthält die kostenfreie Broschüre Blasenschwäche ist kein Schicksal, erhältlich bei der Deutschen Seniorenliga e.V. (DSL), Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn; http://www.dsl-blasenschwaeche.de, Bestell-Hotline 01805 001 905 (0,14 Euro/Min aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend).
Quellen: Obstet Gynecol 2007;110:34653 Journal of Womens Health, Volume 18, Number 10, 2009 N Engl J Med 2009; 360: 481-490 Diabetes Care, Volume 29, Number 2, February 2006