Berlin – Endlich können wieder mehr Mütter dringend benötigte Mütter- oder Mutter-Kind-Kurmaßnahmen zur Prävention oder Rehabilitation antreten. Die Ablehnungsquote der Anträge bei den Krankenkassen ist auf 21% (Vergleichszeitraum des Vorjahres: 35%) im ersten Halbjahr 2012 gesunken.
„Wir haben uns sehr für diese Trendwende eingesetzt“, freute sich Marlene Rupprecht, Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerkes und Bundestagsabgeordnete, heute in Berlin. „Dank breiter politischer Unterstützung können Mütter jetzt endlich davon ausgehen, dass ihr Antrag für eine Kurmaßnahme von der Krankenkasse ordnungsgemäß geprüft und entschieden wird. 16% mehr Mütter im 1. Halbjahr sind ein guter Anfang. Wir erwarten einen weiteren Anstieg.“
„73% der Mütter mit abgelehnten Anträgen gingen im 1. Halbjahr in den Widerspruch, 65% waren erfolgreich“, erklärte Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes, die neuen Zahlen. „Dies zeigt, dass die Arbeit an den Verbesserungen für Mütter noch nicht zu Ende ist. Auch die neuen einheitlichen Attestformulare, die der Bundestag gefordert hat, stehen noch aus.“
Im Februar 2012 war eine neue Begutachtungs-Richtlinie des Medizinischen Dienstes der GKV nach intensiven Verhandlungen in Kraft getreten. Hintergrund der Veränderungen war der Prüfbericht des Bundesrechnungshofes vom Juni 2011. Der Bericht hatte massive Mängel bei der Bewilligungspraxis der Krankenkassen für Mütter- und Mutter-Kind-Kuren aufgedeckt. Der Deutsche Bundestag hatte daraufhin einen konkreten Aufgabenkatalog an den GKV-Spitzenverband Bund beschlossen, um die Bewilligungspraxis bei Kurmaßnahmen für Mütter zu verbessern.
Die Kuratoriumsvorsitzende Marlene Rupprecht will Mütter jetzt ausdrücklich ermutigen, eine Mütterkur oder Mutter-Kind-Kur zu beantragen, wenn sie sich erschöpft fühlen „In den Kliniken des Müttergenesungswerkes sehen wir deutlich, dass Mütter meist erst sehr spät an ihre Gesundheit denken. Deshalb empfehle ich den Frauen ausdrücklich, sich an die Beratungsstellen bei den Wohlfahrtsverbänden zu wenden. Diese helfen Müttern kostenlos und kompetent in allen Fragen der Antragstellung und Klinikauswahl“.
Weitere Informationen zu Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen sowie weitere statistische Angaben unter: www.muettergenesungswerk.de oder Kurtelefon: 030/330029-29.
Im Januar 1950 gründete Elly Heuss-Knapp, die Frau des ersten Bundespräsidenten, Theodor Heuss, die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk (MGW). Zweck der gemeinnützigen Stiftung ist, Kurmaßnahmen für Mütter zu ermöglichen, für die Idee der Müttergenesung zu werben und durch die Vernetzung der Wohlfahrtsverbände die Arbeit für Mütter zu stärken. Unter dem Dach des Müttergenesungswerkes arbeiten mehr als 1.300 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände (AWO, DRK, EVA, KAG, DPWV) und 82 anerkannte Kliniken in der Therapeutischen Kette aus kostenloser Beratung, Mütter- oder Mutter-Kind-Kurmaßnahme und Nachsorge zusammen.
Das Müttergenesungswerk sammelt Spenden, z.B. zur Unterstützung bedürftiger Mütter und ihrer Kinder bei der Durchführung einer Kurmaßnahme, für Nachsorgeangebote, Informations- und Aufklärungsarbeit.
Spenden an das Müttergenesungswerk: Spendenkonto: 88 80, Bank für Sozialwirtschaft München BLZ 700 205 00